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Le Thoronet

 

 

 

 

Le Thoronet in der Provence verkörpert exemplarisch die Musteranlage eines Klosterkomplexes.

So ganz nach den Prinzipien, dem Herzen des Ordensgründers der Zisterzienser, Bernhard von Clairvaux.

Abgeschieden im waldigen Tal am Wasser gelegen, in einfacher, schnörkelloser Architektur.

Die Kirche Notre Dame-de-Florileges, eine Basilika mit weit ausladendem Querschiff, aus schwerem, behauenem Gestein gefügt, die Wände ohne Schmuck oder gar Bildwerke, übersichtlich der Raum.

Das komplette Kontrastprogramm zu Clunys hohen, turmreichen, repräsentativen Formen, von denen der Heilige seine Bau- und Lebensregeln mönchischen Daseins so strikt absetzen wollte.

Die Kirche ist groß, 41 Meter lang, 8,5 Meter breit das Mittelschiff, 16 Meter die Scheitelhöhe, aber in ihren Proportionen gemäßigt. Durch schlichte Fenster fällt klares Licht, kein buntes Farbenspiel.

Altäre von aufwendiger Art untersagt die Ordensregel, deshalb bleibt der Chor klein. Das schmale Querschiff besitzt an der Ostseite der Kreuzarme je zwei Kapellen. Sie dienten dem stillen Gebet der einzelnen Mönche oder einsamen Bußübungen.

Le Thoronet wurde um das Jahr 1160 von einem etwas weiter gelegenen Ort an diese Stelle umgesetzt.

König Alfons von Aragon, Graf von Barcelona und der Provence, bestätigte es 1176 mit Privilegien. Große Stiftungen anderer Gönner schlossen sich an. Um 1200 standen Kirche, Kreuzgang und Konventgebäude als fertige Bauten, das Kloster erfreute sich reichen Zuzugs von Mönchen.

Im 14. Jahrhundert nahm man die Ordensregeln bereits weniger streng. Im 15. waren sie dann gänzlich gelockert, es entstanden Einzelzellen; das Refektorium erhielt gefälligere, behaglichere Gestalt.

Die meisten Klosterbauten zeugen noch von der ursprünglichen Intention. Der Kreuzgang, über dem Grundriss eines verschobenen Trapez, ist der größte in der Provence. Seine kaum gegliederten Mauern und Gewölbe, gedrungene Schwere und absolute Schmucklosigkeit unterwerfen sich der einzigen Funktion, die Bernhard diesem im Klosterleben so wichtigen Trakt zugestand.

Er bildete die« Durchgangsstraße» zu sämtlichen wichtigen Alltagsräumen, und wer sich lesend in Gott erbauen wollte, brauchte keinerlei Zierat oder gar pittoresk-ergötzlichen Plastikschmuck.

Der Kreuzgang war kürzester Verbindungsweg zwischen Andacht und Alltag. Um ihn gruppieren sich Bibliothek (in Le Thoronet ein sehr kleiner Raum), Kapitelsaal (mit 9,50 auf 8 Metern und drei Rundbogenfenstern auch nicht opulent), das schmale Parlatorium, die Treppe zum Schlafsaal (unter dem für« Sünder» ein kleines Gefängnis eingerichtet wurde), das Brunnenhaus; Refektorium Küche und Wärmeraum sind nur noch durch Zugänge markiert.

An das Querschiff der Kirche schließt sich der Schlafsaal an. Der kleine Glockenturm rief die Mönche zum Gebet.