Bauwerke in Frankreich
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Luxeuil

 

 

 

 

Um 590 gründete der heilige Columban westlich von Mühlhausen das Kloster Luxeuil, dessen erster Abt er wurde.

Der gebürtige Ire bereiste mit zwölf Gefährten als Missionsprediger Irland, England, kam schließlich in die Bretagne und nach Burgund.

Der Apostel legte eifernde Leidenschaft in seine Rede, scharte begeisterte Jünger um sich, richtete allerorten Klöster ein und schrieb sich und seinen Brüdern strengste Regeln vor.

In Luxeuil herrschte er mit Konsequenz über die Mönche, aber alle priesen die große Gerechtigkeit ihres Abtes. Das Kloster kam so rasch in den Ruf einer Musteranstalt.

Philibert, der «Kollege» aus Jumieges, machte fast ein Jahrhundert später Visite, da er, so sein Chronist, als vollendeter Mensch «das Vollendetere anstrebte »; er besichtigte zu diesem Zweck «Luxeuil und Bobbio und andere Klöster, die unter der Regel des heiligen Columban lebten».

«Der bedeutendste irische Mönchsführer, der heilige Columban (530/ 40-615), beeinflußte vor allem durch sein Poenitentiar, eine Sammlung von Strafbestimmungen, auch gegen die undeutlichsten Regungen einer sinnlichen Vorstellung, die Entwicklung des Mönchslebens », erklärt der Kunsthistoriker Wolf gang Braunfels, und so « bleibt das Bild der einsamen Mönche unvergesslich, die im bewegten Meer vor der irischen Küste von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang bis zum Hals im Wasser standen, um unter Psalmengesang eine Versuchung des Fleisches abzubüßen.

Man hatte erkannt, dass man auch die Mönche nie allein und auch in kleinen Gruppen nie unbeobachtet lassen durfte, dass zum wirklichen Vollzug jeder Regel eine Mindestzahl von Mönchen erforderlich war, deren Absinken meist den Sittenverfall zur Folge hatte.

Ferner hatte Columban in Luxeuil und Bobbio das ununterbrochene Gotteslob eingeführt, in dem sich die Mönchschöre ablösen sollten. Der nächtliche Chordienst im Winter wurde auf 75 Psalmen (im Sommer 24) erweitert. Es blieben knapp vier Stunden noch für den Schlaf. »

Zu Lebzeiten des irischen Klosterstifters kamen immer mehr Männer nach Luxeuil und verlangten, hier Novize zu werden. Übergroße Härte der Klostervorschriften stieß sie nicht ab, auch nicht die unbeugsame Offenheit Columbans, der 25 Jahre seiner Gründung als Oberhaupt vorstand.

König Childebert von Burgund protegierte ihn und die Seinen; der Nachfolger, Theuderich, ärgerte sich, weil der Heilige den Hof und das lasterhafte Leben dort scharf geißelte, und verwies ihn schließlich des Landes. Columban starb 615 in seinem zuletzt gegründeten Kloster Bobbio im langobardischen Oberitalien.

«Ich glaube, wir dürfen nicht schweigen von der Insel Irland, die zwischen Spanien und Britannien liegt, denn von dort ist uns ein Strahl großen Lichtes gekommen», schrieb im 9. Jahrhundert der Mönch Ermenrich von Sankt Gallen als Nachruf.

In Luxeuil entstand im 13. Jahrhundert die Abteikirche Saint-Pierre. Der gotische, dreischiffige Bau enthält Chorgestühl aus der Zeit der Renaissance, 1545, und eine herrliche Orgel aus dem Jahr 1617.

Der Kreuzgang, in rosa Sandstein erbaut, stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert.