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Pontigny

 

 

 

 

Pontigny, nahe Auxerre in Burgund, entstand im Jahr 1114 im unwegsamen Sumpfgebiet des Serein.

Wie so oft bedurfte auch diese Zisterzienserabtei der harten Vorarbeit ihrer Brüder, die Baumeistern den Boden bereiteten.

Die «zweite Tochter» von Citeaux wurde durch zwölf Mönche des Mutterklosters unter Führung von Abt Hugo von Macon gegründet.

Die besondere Lage nahe den Ebenen der Ile-de-France und der Champagne prädestinierte Pontigny als Zufluchtsstätte von England her.

Die gastfreundlichen, hilfsbereiten «weißen Mönche» nahmen bereits 1164 Thomas Becket, den Erzbischof von Canterbury, auf, der vor König Henry II. floh, und behielten ihn für Jahre sicher in ihren Mauern.

Erst als der britische Monarch dem Kloster drohte, zog der Verfolgte weiter.

Der heilige Edme, damals noch Edmund Rich, bat im Jahr 1240 um Hilfe: zwei Jahre später starb er und liegt in der Kirche begraben.

Das Gotteshaus, in der Mitte des 12. Jahrhunderts im schlichten, schmucklosen Stil der Zisterzienserarchitektur konzipiert, weicht bereits von den Maßgaben der einfachen Bauformen ab.

Der frühgotische Chor besitzt einen Umgang mit Kapellenkranz; er wurde seit 1185 errichtet. In Pontigny bricht, so Helmut Domke, «trotz hartnäckiger Berufung auf die Tradition» Neues durch. «Scharfe, durch Rippen akzentuierte Joche überspannen das Mittelschiff, reich profilierte Pfeilerbündel mit vorgelegten Diensten wallen empor, und wider alle zisterziensische Regel ist sogar ein Chorumgang da.»

Der ungewöhnlich lang gestreckte Bau, feierlich in seiner mächtigen Dimension, besitzt keinen Turm, klar proportioniert liegt das Schiff. Pontigny zählte in seiner Blütezeit sehr viele Mönche, dies vor allem dürfte ein Grund gewesen sein, die Kapellen zu öffnen.

Von den Klosteranlagen ist allerdings nichts mehr erhalten. Im nördlichen Querhausarm finden sich noch vermauerte Zugänge zu Kreuzgang und Dormitorium.

Ungeachtet der Eigenwilligkeiten und Abweichungen bleiben die Kirche von Pontigny und ihr lichter, Ruhe und Erhabenheit ausstrahlender Innenraum ein Ort, den St. Bernhard verlangt hat: ein «Haus zum Beten».