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Saint-Benoit

 

 

 

 

Mächtig erhebt sich, etwas abseits der Loire, die romanische Basilika Saint-Benoit.

Im Jahre 672 als Benediktinerabtei Fleury gegründet, wurde das Kloster seit dem Jahr 703 ein Zentrum gläubiger Verehrung, als man die Gebeine des heiligen Benedikt und seiner Schwester Scholastika von Montecassino hierher überführte.

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts entstand die berühmte Klosterschule, kostbare Miniaturen trugen den kunstreichen Mönchen großen Ruf ein.

Die kriegerischen Normannen berannten Saint-Benoit drei Mal, doch waren die heiligen Gebeine stets in Sicherheit gebracht.

Die Benediktiner bauten wieder auf, was zerstört war und befestigten es neu durch starke Mauern.

Im 10. und 11. Jahrhundert, unter den Äbten Abbon und Gauzlin, stand das Kloster in seiner höchsten Blüte. Anstelle des kleineren Vorgängerbaues der heutigen Kirche errichtete man die große Basilika mit ihrer gewaltigen Länge von 112 Metern in drei Bauphasen: 1004-1030 den Vorhallenturm im Westen, seit 1067 Chor und Querschiff; gegen 1150 begann die Arbeit am Schiff, 1218 war Weihe.

Der Turm, ein fast autonomer Baukörper vor dem dreischiffigen Langhaus, das Wahrzeichen von Saint-Benoit, ist innen mit reich geschmückten Kapitellen versehen, an denen sich deutlich der Übergang von der dekorativen Akanthusform zu figürlicher Darstellung ablesen lässt. Der Langchor mit dem Chorhaupt zählt zu den bedeutendsten Werken romanischer Architektur.

Klosterbauten finden sich nicht mehr. Der Ordensgründer hatte sehr detailliert die Räume zugewiesen, in denen sich mönchisches Leben nach seiner Vorstellung gestalten sollte.

Dem Kirchenraum gab er dabei große Bedeutung, besonders der Art, wie «das Chorgebet während des Tages zu halten ist».

Saint-Benoits feierliche Basilika vermittelt noch eine Ahnung vom Ernst der frommen Zeremonie:« Wir tun, wie der Prophet sagt: ,Ich lobe dich des Tages siebenmal. Diese geheiligte Siebenzahl erfüllen wir dann, wenn wir zur Zeit des Frühgottesdienstes, der Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet unsere Dienstpflicht erfüllen...

Vom Nachtgottesdienst sagt der Prophet: Um Mitternacht erhebe ich mich zu deinem Lobe. Loben wir also unseren Schöpfer ob seiner gerechten Satzungen, das heißt: auch des Nachts wollen wir uns erheben, ihn zu preisen.

Das Heiligengrab befindet sich in der Krypta unter dem Chorhaupt. Wie und weshalb Benedikt von Nursia, der Vater des abendländischen Mönchstums, in Umbrien geboren, in Montecassino gestorben, nach Frankreich umgebettet wurde, ist unbekannt. Es wird darum die Authentizität der Reliquien von Saint-Benoit oft angezweifelt.

Auch die große Klosteranlage an der Loire erfuhr während der Französischen Revolution das Schicksal vieler anderer Klöster: Sie wurde verkauft und bis auf den Kirchenbau selbst zerstört.