 Sehenswertes in Clamecy
Nicht einem Bischof oder Grafen, sondern den Flotteurs, den Flößern, gilt das Denkmal auf der steinernen Brücke Pont Bethleem an der Place de la Graviere über die Yonne.
»In der Geschichte der Stadt werden sie der Adel mit den groben Händen sein«, steht an der Brückenfigur, ein Zitat aus Romain Rollands Roman >Colas Breugnon<.
Gleich bei der Brücke fällt eine burgundische Rarität ins Auge: die mit breiten Betongurten errichtete Kirche Notre-Dame-de-Bethleem aus dem Jahr 1927.
Noch merkwürdiger als der meist verschlossene Kirchenbau ist das Exilbistum der Bischöfe von Bethlehem, an das die Kirche erinnert.
Dank der testamentarischen Verfügung eines Grafen von Nevers, der 1168 in Jerusalem starb, konnten die Bischöfe nach ihrer Vertreibung durch die Muslime (1223) fast 600 Jahre lang, bis zur Revolution, von ihren Pfründen in Clamecy zehren.
Große mittelalterliche Architektur ist in der Oberstadt zu erleben: die Kollegiatskirche St-Martin, ein Meisterwerk der burgundischen Gotik aus dem 13. Jh., offenbar nach dem Vorbild der Kathedrale von Auxerre.
Das mit seinem steinernen Zierrat triumphal prächtige Portal und der Turm der Westfassade im flamboyant-Stil entstanden erst um 1500.
Gassen mit mittelalterlichen Fachwerkhäusern und die Architekturmanifestationen bürgerlichen Wohlstands aus dem 19. Jh. liegen in der denkmalgeschützten Oberstadt eng beeinander.
Das Musee d' Art et d'Histoire Romain Rolland, avenue de la Republique, ist mit einer Ausstellung zur Geschichte der Morvan Flößerei, mit einem Saal für den aus Nizza stammenden Artdeco-Plakatkünstler Charles Loupot sowie mit Gemälden und Fayencen präsent.
Febr. - Mai, Okt.-Dez.
Mi-Sa 10-12 und 14-18, So 14-18,
Juni-Sept.
Mo und Mi-Sa 10-12 und 14-18, So 1418 Uhr, Tel. 03 86271799)
An Romain Rolland, der 1866 in Clamecy geboren wurde, erinnern Möbel, Werkausgaben in vielen Sprachen und Fotos.
Auch sein Schreibtisch, an dem er mit Mahatma Gandhi fotografiert wurde, ist noch erhalten. Rollands Geburtshaus ist nur wenige Schritte entfernt. |
