Saint-Jean-de-Luz
 
 
 
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Prominente in Saint-Jean-de-Luz

 

 

 

 

 

 

Saint-Jean-de-Luz Andre PAVLOVSKY (1891 -1961 ) ist einer der kreativsten Repräsentanten dieser zeitgenössischen Architektur, die das Stadtbild von Saint-Jean-de-Luz tiefgreifend verändert hat.

Der aus einer in Paris ansässigen russischen Familie stammende Architekt verbringt den Sommer regelmäßig in Saint-Jean-de-Luz und lässt sich 1924 schließlich endgültig dort nieder.

Er bekennt sich bald zur neo-baskischen Architekturbewegung, die vom Architekten Henri GODBARGE angeführt wird und der regionalen Baukunst ein modernes Gesicht aufprägen will. Allmählich wendet er sich einem modernistischen Baustil zu, bei dem Beton, große Glasflächen sowie Licht- und Schatteneffekte den Ton angeben.

1929 stellt er seinen Innovationsgeist beim Bau des Hotels Edouard VII im Viertel Aice Errata unter Beweis. Ferner baut er die Mühle Moulin de Billtorte um und gestaltet in Zusammenarbeit mit dem Maler Louis FLOUTIER die Bar Basque neu, die in Saint-Jean-de-Luz eine wahre Institution ist.

Noch im selben Jahr wenden sich die neuen Bewohner des Vertels Chantaco an Ihn. Vele seiner Auftraggeber aus diesem Vertel hatten sich In Saint-Jean-de-Luz angesiedelt, um den von René THION DE LA CHAUME geschaffenen Golfplatz zu nutzen.

Fünf große Villen, darunter die Lacostenia für René und Simone LACOSTE, baut er dort. Diese Bauwerke sind gleichermaßen von der modernen internationalen Architektur als auch von seiner ganz persönlichen Interpretation baskischer, neo-baskischer und hispanischer Elemente geprägt.

Zu erkennen sind sie an den originellen Motiven, mit denen der Architekt seine Werke geradezu signiert hat: hohle, dreieckige Kartuschen, Rauten auf einem Giebeldreieck, ovale, mit Schlüsseln verzierte Fenster, Rundfester,...

1936 prägt er die Stadt bei der Renovierung der Anlagen an der Einfahrtrinne des Hafens erneut mit seinem Stil, den vor allem senkrecht aufstrebende Linien kennzeichnen. Ende des Zweiten Weltkriegs werden seltener große Villen in Auftrag gegeben.

PAVLOVSKY entwirft Wohnungen und öffentliche Gebäude. Außerdem widmet er sich auch der Fotografie. In den 1950er Jahren errichtet er auf den Anhöhen des Viertels Sainte-Barbe die berühmten Motels Basques.

Saint-Jean-de-Luz Jacques THIBAUD
Jacques THIBAUD, geboren 1880 in Bordeaux, gilt als einer der größten französischen Geiger des 20. Jahrhunderts. Er entfaltet sein Talent schon sehr früh: Im Alter von 12 Jahren gibt er sein erstes öffentliches Konzert und schon mit 15 erhält er den ersten Preis des Pariser Konservatoriums.

Er beginnt seine Musikerlaufbahn als Orchestergeiger, schlägt jedoch schon bald eine Solistenkarriere ein. 1905 gründet er mit Alfred CORTOT (Klavier) und Pablo CASALS (Cello) das berühmte Trio CASALS-THIBAUD-CORTOT, das über dreißig Jahre lang rund um die Welt Erfolge feiert.

Jacques THIBAUD ist für seine einzigartige Klangfülle und seinen unverwechselbaren Stil sowie sein außerordentlich warmes und zartes Spiel berühmt, das Yehudi MENUHIN als „zauberhaft" pries.

Jacques THIBAUD liebte Saint-Jean-de-Luz. 1926 beauftragt er den Architekten André PAVLOVSKY mit dem Bau einer Villa im neo-baskischen Stil, die er nach einem Volkstank „Zortziko" nennt.

Ab 1941 macht er die Villa zu seinem Hauptwohnsitz und verkehrt dann regelmäßig im Hôtel de Chantaco, wo hochwertige musikalische Veranstaltungen stattfinden. In seiner Freizeit war Jacques THIBAUD auch ein sehr versierter Golfspieler.

Am 1. September 1953 kommt Jacques THIBAUD auf einer Japanreise bei einem Flugzeugunglück ums Leben. Mit ihm verschwindet auch seine berühmte Stradivari aus dem Jahre 1709.

Die Trauerfeier findet in der Kirche Saint-Jean-Baptiste statt. Das Grab des Musikers befindet sich auf dem Friedhof Alce Errota. Die Stadt Saint-Jean-de-Luz ehrte ihn, indem sie eine ihrer schönsten Meerespromenaden nach ihm benannte.

Saint-Jean-de-Luz Jakobus der Ältere
Jakobus der Ältere, der Bruder des Apostels Johannes, ist der Schutzheilige Spaniens, wo er angeblich missioniert haben soll. Nach seiner Rückkehr aus Palästina sei er auf Befehl von Herodes Agrippa I. im Jahr 44 enthauptet worden.

Sein Leichnam sei von seinen Jüngern in Galicien begraben worden. Im 9. Jahrhundert habe der Einsiedler Pelagius, von übernatürlichen Lichtem geleitet, das Grab des Heiligen entdeckt, daher auch der Name Compostela (Stemenfeld).

Die Kunde von dem Wunder verbreitet sich rasch in ganz Europa und bildet den Grundstein für die Jakobswallfahrt, die nach Rom bedeutendste Wallfahrt des Abendlandes.

Zwei Jahrhunderte lang brechen überall in Europa Tausende Pilger nach Puente la Relna (Spanien) auf, wo der 800 km lange Weg „Camino Frances" nach Compostela beginnt.

Bald säumen zahlreiche Klöster und Hospize den Weg, die den Jakobspllgem Herberge bieten. Auch ein Pilgerführer wird herausgegeben. Einige Pilger ziehen der anstrengenden Gebirgsüberquerung über den Ibaneta-Pass bzw. Roncesvalles die Route entlang der Küste vor, die sie auch durch Saint-Jean-de-Luz führt.

Angesichts des Pilgerstroms lässt die Stadt im Viertel La Barre an der Hafeneinfahrt eine erste Pilgertierberge errichten. Dieses Gebäude erweist sich jedoch bald als zu klein und wird 1639 an die Ursullnen abgetreten, die dort ein Kloster einrichten.

Darauf hin gründet der Reeder Joannis DE HARANEDER auf der anderen Seite des Strandes, ungefähr dort, wo sich heute La Pergola befindet, eine neue, größere Herberge.

Hier stehen den Pilgern 16 Strohbetten zur Verfügung. Aber auch Bedürftige und Schiffbrüchige werden dort aufgenommen, nicht jedoch die Einheimischen, die, wie es seit jeher der Brauch war, ihr Kranken- und Sterbebett zu Hause hatten.

Ab dem 15. Jahrhundert lässt die Pilgerbegeisterung jedoch nach und während der Französischen Revolution sind die Pilger religiöser Verfolgung ausgesetzt. Erst Ende des 20. Jahrhunderts erlebt die Wallfahrt auf dem Jakobsweg eine Renaissance. 1987 werden die Wege zu „Europäischen Kulturwegen" erklärt und zahlreiche Wege 1ns UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Saint-Jean-de-Luz La Pergola von Robert Mallet-Stevens
Am Ende des Ersten Weltkriegs zieht der renommierte Badeort Saint-Jean-de-Luz reiche Kunden aus der ganzen Welt an. Der berühmte Architekt William Marcel wird damit beauftragt, den Entwurf für ein Hotel mit Kasino zu liefern, das auf der Terrasse der ehemaligen Bäderanstalt entstehen soll.

Er entwirft einen monumentalen Komplex mit regionalen Architekturelementen, dessen Bau zunächst sogar in Angriff genommen wird.

Doch 1927 wird William Marcel die Verantwortung für das ehrgeizige Programm entzogen, das Projekt gestutzt und der Architekt Rob Mallet-Stevens verpflichtet. Rob MALLET-STEVENS (1886-1945) ist neben Le Corbusier die markanteste Figur der Architektur zwischen den beiden Weltkriegen. Der vom Kubismus beeinflusste Architekt steht für eine gerade Linienführung und viel Licht. Dabei hat es ihm ein Material besonders angetan: Stahlbeton. Der Innerhalb nur eines Jahres erbaute neue Komplex „La Pergola" wird 1928 eröffnet.

Er umfasst ein Hotel, ein Kasino, Geschäfte sowie ein Kino. Gleich einem Ozeandampfer besticht das Gebäude durch reine Linienführung und klare Proportionen sowie die Kombination aus asymmetrischen und harmonischen Elementen.

Mit diesem Gebäude vollzieht der Architekt den Bruch mit dem regionalen Baustil und liegt damit absolut im Trend der ganz auf Modemismus eingestellten internationalen jet society", die das Gros der Kunden ausmacht.

Dank seiner herrlichen Lage wird La Pergola zum Hauptanziehungspunkt der Stadt.

In den 50er Jahren wird das Gebäude mehrmals umgebaut und aufgestockt, sodass es sein ursprüngliches Gesicht verliert. Der zu einem Minigolfplatz umfunktionierte Garten weicht in den 80er Jahren einem Hotel.

Saint-Jean-de-Luz Voanoenia
bzw. „Maison de l'lnfante" (Haus der Infantin) Dieses gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbaute Haus soll die Stadt angeblich dem Schiffskapitän und vermögenden Reeder Joannot de HARANEDER zum Dank für seine Großzügigkeit gegenüber der Gemeinde geschenkt haben.

Die Doppelbögen der Galerien im venezianischen Stil, die in gleichmäßigen Abständen angeordneten Fenster, die Säulenreihen, die Giebeldreiecke, der stattliche Portalvorbau sowie die elegante Kombination aus fahlgelbem Stein und rosa Backstein verleihen dem Haus eine klassizistische Note, die es von den umliegenden, schlichteren Häusern unterscheidet.

Am 8. Mai 1660 beherbergt es die Königsmutter Anna von Österreich, die mit ihrer Hofgesellschaft zur Hochzelt ihres Sohnes Ludwig XIV. nach Saint-Jean-de-Luz gekommen war.

Am 7. Juni desselben Jahres findet sich außerdem die Infantin von Spanien und zukünftige Königin Frankreichs ein, die bis 15. Juni in dem Haus weilt.

1701 wohnen dort Herzog Charles von Berry und Herzog Louis von Burgund, die ihren Bruder, Herzog Philippe von Anjou, auf seinem Weg nach Madrid, wo er den spanischen Thron besteigen soll, bis zur Grenze begleiten wollen. 1872 kauft David Daguerre das Haus, das seither bis heute immer an die Frauen der Familie weitervererbt wurde.

An den Aufenthalt des Königs erinnert eine schwarze Marmorplatte, die 1855 bei Restaurierungsarbeiten über der Eingangstür angebracht wurde. Darüber befindet sich das Wappen der Haraneder. Eine weitere Platte mit einem nach einer Zeichnung des Bildhauers Maxime Real de Sarte ausgeführten Brustbild Ludwigs XIV. wurde 1950 angebracht.