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Albigenserkriege in Albi

 

 

 

 

Die Katharer

Sie nannten sich die >guten Menschen< und waren das Hassobjekt des Königs von Frankreich und der offiziellen katholischen Kirche.

Sie propagierten eine Gegenkirche, beschworen das reine, selbstlose Leben, beklagten das Wuchern und Schachern. Die Katharer (griech: die Reinen) lehnten die Sakramente ab, sahen in Jesus nicht Gottes Sohn, hielten sich ausschließlich an das Neue Testament und stellten ihre >Kirche Gottes< der >Weltkirche< als die wahre Kirche entgegen. Sie bauten keine Gotteshäuser und verzichteten auf jedwede Symbolik und Machtausübung.

Die offizielle Kirche sah in der Glaubensgemeinschaft bald die >Anbeter der Katze<, die >Apostel des Satans<, die sich auf religiösem Wege, etwa mit der Drohung der ewigen Verdammnis, kaum einschüchtern ließ.

Um das Jahr 1000 herum hatten sich die ersten Katharer im Languedoc und in Oberitalien niedergelassen. Ihre Ursprünge liegen im Dunkeln, ihre Ziele aber waren so klar, dass die Inquisition in Orleans schon 1022 die ersten zwölf >Sektenanhänger< verurteilte und verbrannte.

Dies war der Beginn einer Verfolgung mit Schwert und Feuer, die 1244 zu einem provozierten Massenselbstmord führte, als über 200 der letzten Katharer bei Montsegur auf einem Scheiterhaufen den Feuertod fanden.

Die aggressive Verfolgung hatte handfeste Gründe: Zum einen sah die Kirche mit Sorge, dass die selbst ernannte Gegenkirche enormen Zulauf fand. Bereits um 1160 hatte sich die Sekte mit vier Bischöfen und einer beunruhigend starken Anhängerschaft im Languedoc etabliert. Zum anderen beobachtete der französische König mit ebensolcher Sorge, dass diese Bewegung in den südlichen Grafen, Stadtherren und im Bischof von Albi (daher >Albigenserkriege<) Unterstützer fanden, die als politisches Gegengewicht der Krone allmählich immer unangenehmer wurden.

Innocent III., Papst seit 1198, verfügte 1209 einen Kreuzzug gegen die Häretiker und ihre weltlichen Beschützer, der sich zu einer 20-jährigen blutigen Schlacht entwickelte.

Im südlichsten Teil von Frankreich blieb Foix mit den umliegenden Burgen Roquefixade und Montsegur noch lange Zeit ein stabiles Bollwerk im Kampf gegen die Kreuzritter. Doch die Grafschaft, die die religiöse Bewegung in Schutz genommen hatte, musste sich 1229 beugen. Jeglicher politischer Unterstützung beraubt, flohen die letzten Katharer in die Burgen der Umgebung.

Nach der Einnahme von Montsegur konnte die Glaubensgemeinschaft sich nie wieder neu organisieren.