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Literatur in Albi

 

 

 

 

Albi, bekannt durch den Kreuzzug der Albigenser, war stets Mittepunkt geistigen Lebens. Bedeutende Minnesänger lebten und wirkten in der Stadt.

Schriftsteller von mehr lokaler Bedeutung, die dennoch mit der großen Literatur verbunden waren und in Albi geboren wurden, sind Abt Claude Boyer, geb. 1618, dessen Pastoralen den Spott Boileaus (Paris) und Racines (Le Ferte-Milon) erregten, und Michel Leclerc, geb. 1622, der in Zusammenarbeit mit Jaeques Coras das Trauerspiel "Iphigenie" schrieb, um Racines Iphigenie in den Schatten zu stellen, womit er jedoch scheiterte.

Moliere (Paris) kam 1647 mit dem "mustre Theatre" in die Stadt.

Kardinal Francois-Joachim de Bernis (1715-1794), der von 1764 bis 1791 als Erzbischof von Albi im Palais de la Berbie, dem damaligen Erzbischöfl. Palais, residierte, hinterließ Gedichte, Memoiren und Briefe. Eine Straße der Stadt trägt seinen Namen.

An den Sozialisten Jean Jaures (Castres), der sich als Redner, Volkstribun und Autor einer Reihe geschichtsphilosophischer Werke einen Namen gemacht hat, erinnert ein Totenmal auf dem Friedhof von Albi ebenso wie der Name einer Straße. Er wurde am Vorabend des Ausbruchs des I. Weltkrieges wegen seines Eintretens für die deutsch-französische Verständigung von einem nationalistischen Fanatiker in Paris ermordet.

Der Romancier Pier Benoit erblickte im Jahre 1886 in Albi das Licht der Welt. Sein umfangreiches schriftstellerisches Werk ist durch Film, Rundfunk, Fernsehen und Theater noch populärer geworden. Zu seinen bekannteren Werken gehören "Koenigsmark" (1917), "Le Dejeuner de Sousceyrac", "Le Lac Sale", "Pour Don Carlos", "La Chaussee des Geants" und "L'Atiantide" (1919). Für das letztgenannte Werk wurde er von der Academie Franscaise mit dem "Großen Preis" ausgezeichnet. 1931 wurde er Mitglied, womit er mit 45 Jahren der "Benjamin" dieses Gremiums war. Er starb am 3. März 1962 im Alter von 75 Jahren in Ciboure.

Der 1865 in Bombay geborene englische Schriftsteller Rudyard Kipling, der Autor der "Jungle Books", widmet der Stadt einige Seiten seines Buches "Souvenirs of France" (1933).