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Historie von Bayonne

 

 

 

 

Bereits in gallisch-römischer Zeit war das Gebiet um die heutige Stadt besiedelt. Die Römer errichteten an der Stelle, wo Adour und Nive zusammenfließen, ein Lager. Sie nannten die Siedlung Labourdum. Später wurde daraus Labourd, bis heute der Name für eine der drei französischen Baskenprovinzen. Auf Grund der strategisch wichtigen Lage am schiffbaren Fluss Adour, der bis weit in das Hinterland reichte und den Zugang zum Atlantik sicherte, wuchs die Siedlung schnell zu einer beachtenswerten Stadt heran.

Auch die Engländer wussten die Lage der Stadt zu schätzen. Von 1150 bis 1452 befand sich Bayonne unter englischer Herrschaft und wurde zum Wirtschaftszentrum von Guyenne, wie das von England besetzt gehaltene Gebiet Aquitaniens genannt wurde.

Die Engländer nutzten die Lage der Stadt aus, denn sie wollten mit ihrem Gebiet auf dem europäischen Festland Geld verdienen. Sie förderten vor allem den Handel. Bayonne wuchs in den drei Jahrhunderten englischer Herrschaft zu einer bedeutenden Handelsstadt heran. Vor allem militärische Güter sowie Wein, Harz, Teer, Leinen und Stoffe wurden hier gehandelt.

Ihre goldene Zeit erlebte die Stadt während des 18. Jahrhunderts. Als Frankreich immer mehr neue Kolonien in Übersee eroberte, entwickelte sich Bayonne zu einer der führenden Handelsstädte. Vor allem Kolonialwaren wurden hier verschifft. Nun war auch die Zeit für die reichen Stadtbürger gekommen, ihren Reichtum nach außen zur Schau zu stellen. Überall entstanden prachtvolle Bauten.

Schon einige Jahrhunderte zuvor half ein politischer Umstand der Stadt zur Mehrung ihres Reichtums. Während des 15. Jahrhunderts wurden durch die Inquisition nahezu sämtliche Juden aus Spanien vertrieben. Viele flüchteten in das bis dahin von Pogromen wenig berührte Südfrankreich. Die geflüchteten Juden brachten aus ihrer Heimat eine wertvolle Speise mit, die bis dahin nur in Spanien produziert worden war - die Schokolade.

Die Bayonner Geschäftsleute nutzten die Gunst der Stunde und investierten in den Handel mit Kakao. Die Stadt wurde Hauptumschlagszentrum für dieses während des Mittelalters so kostbare Pulver. Bald war die Schokolade auch in Frankreich äußerst beliebt.

Auch in der Militärtechnik machte sich die Stadt einen Namen. Hier wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Bajonett erfunden, das seinen Namen, wie unschwer zu erkennen ist, von der Stadt herleitet.

Auf Grund der wirtschaftlichen Bedeutung erwarteten die Bewohner der Stadt während der Französischen Revolution, zur Präfekturstadt erhoben zu werden. Doch zur Überraschung vieler machte die bis dahin im Dornröschenschlaf schlummernde Stadt Pau das Rennen. Zu allem Unglück folgte nach dieser Schmach auch noch die Kontinentalblockade der Engländer gegen Frankreich.

Bayonne, einer Stadt, die vom Seehandel lebte, widerfuhr ein wirtschaftlicher Niedergang, von dem sie sich lange nicht erholen sollte. Und die zur Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende industrielle Revolution ging an der Stadt vorbei. Erst Mitte unseres Jahrhunderts setzte ein Aufschwung ein. Eine kluge Kommunalpolitik sorgte für die Ansiedlung von Firmen, die vor allem im Bereich moderner Technologien tätig sind.

Heute ist Bayonne das unumstrittene wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des französischen Baskenlandes. Vor einigen Jahren folgte die Zusammenlegung mit Anglet und Biarritz in eine Verwaltungsgemeinschaft. Häufig ist das Kürzel BAB zu sehen, das für Bayonne-Anglet-Biarritz steht.