Prominente in Bordeaux
Der ganz besondere Charme von Bordeaux hat seit jeher die Besucher fasziniert und häufig Künstler und Schriftsteller inspiriert, seien es Einheimische oder Gäste.
Der lateinische Dichter Ausonius verherrlichte die Macht und die Schönheit des Landes, in dem er aufwuchs und das er als sein Vaterland ansah, dem seine Liebe galt und wo der Himmel mild und hold war.
Michel de Montaigne, Philosoph und Politiker, war sicherlich der berühmteste Botschafter seiner Heimat. Das Haus der Eyquems ist in Alt-Bordeaux in der Rue de la Rouselle zu finden. Oft begab er sich Rue Gouvèa, wo er seinen Freund, den Humanisten Etienne de La Boëtie besuchte.
Eine weitere berühmte Persönlichkeit von Bordeaux ist Charles Louis de Montesquieu, Weingutbesitzer und ein Vordenker der Aufklärung. Er kultiviert Stilgefühl und Lebenskunst, die eine Wohltat für den Menschen sind: "Die Luft, die Trauben und der Wein von den Ufern der Garonne sind ein ausgezeichnetes Gegenmittel gegen Melancholie."
Die Besucher der Stadt waren stets stark beeindruckt vom erhabenen Stadtbild:
Zu Beginn des 18. Jh. stellte Saint Simon fest: "Das Schönste, was man zu sehen bekommt."
Nach den einschneidenden Umwandlungen der Innenstadt gegen Ende des Jahrhunderts weilen weitere literarische Größen in Bordeaux:
Stendhal, ist verzaubert vom "Schauspiel der Hafentätigkeit und all den vielen Schiffen, die jeden Tag aus allen Teilen der Welt einlaufen."
Victor Hugo erfasst die Stadt ganz anders und unterscheidet sofort zwischen dem alten und dem neuen Bordeaux: "Das moderne Bordeaux strahlt Größe aus wie Versailles, das alte Bordeaux atmet Geschichte wie Antwerpen."
Alfred de Vigny drückt sich mit Wehmut aus: "Sie haben recht, diese schöne Stadt zu lieben."
Théophile Gauthier ist wie andere Besucher auch beeindruckt von "der Versailles ähnlichen Würde" des Stadtbilds, vom Wohlstand der Stadt, welche die unzähligen Facetten ihrer Geschichte zu wahren wusste.
Andre Berühmtheiten wurden durch politische Umstände oder Liebesabenteuer in die Stadt verschlagen:
Während der Besatzung in Paris 1870 tagte das Parlament in Bordeaux und Emile Zola war Zeitungskorrespondent:
"Hier im Café de Bordeaux und auf den Bürgersteigen am Theater geht es zu wie auf dem Boulevard des Italiens in Paris."
In einem 1859 geschriebenen Roman widmet Jules Verne der Stadt Bordeaux und ihren Weinen einige Seiten. Der Weinprobe scheint ihm "etwas undefinierbar Religiöses" anzuhaften.
Im " trüben Aprillicht über Bordeaux" gedeiht das literarische Genie des Schriftstellers und Dichters François Mauriac.
Bordeaux hat gekrönte Häupter und in- und ausländische Staatschefs empfangen:
Eleonore von Aquitanien und Henri II Plantagenet, Ludwig XIII. und Anna von Österreich, deren Trauung in der Kathedrale zelebriert wurde, Maria von Medicis, Ludwig XIV. und sein Hof, Napoléon I. bei seiner Rückkehr vom Spanienfeldzug, Napoléon III., Alphons XIII. von Spanien, de Gaulle, Chrutschtschow, Elisabeth II. von England, die bei ihrem Staatsbesuch am 12. Juni 1992 erklärte: "Es ist mir eine Freude diese französische Stadt zu besichtigen, die das Inbild von Eleganz ist." Und in neuerer Zeit: Jacques Chirac und Wladimir Putin.
Das prächtige Stadtbild von Bordeaux sollte nicht die berühmten Schriftsteller und Maler der Stadt vergessen machen: Michel de Montaigne, Philosoph und Politiker, ein unbestechlicher Zeitzeuge, Baron von Montesquieu, Freiherr und Winzer, aber auch Philosoph, sowie François Mauriac, Dichter und katholischer Schriftsteller.
Mit Goya und den Bordeleser Malern Lhote, Marquet und Redon gehören sie zur Liste der Berühmtheiten, die in Bordeaux geboren wurden, dort gelebt oder sich aufgehalten haben.
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