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August 1944 in Bordeaux

 

 

 

 

Der Dortmunder Heinz Stahlschmidt rettete den Hafen von Bordeaux

Gegen Ende des Krieges rettete er über 3.000 Menschen das Leben. Heinz Stahlschmidt, Feldwebel der deutschen Marine aus Dortmund, zündete ein Lager mit Sprengstoff und Lunten. Damit sollte eigentlich im August 1944 der Hafen von Bordeaux in Schutt und Asche gelegt werden. Doch weder in seiner Heimat noch in Frankreich wurde er als Held des Widerstands gefeiert. Jetzt ist Heinz Stahlschmidt nach 27 Jahren aus Frankreich noch einmal in seine Heimatstadt Dortmund zurück gekehrt, um über seine Entscheidung gegen die Zerstörung zu sprechen.

Die Alliierten rückten im Sommer 1944 auf die südfranzösische Hafenstadt vor. Für den Fall des Rückzugs planten die deutschen Befehlshaber in Bordeaux die Sprengung von 10 Kilometern Molen und der Brücke über den Fluß Garonne. Zu diesem Zeitpunkt war Heinz Stahlschmidt schon seit vier Jahren in Bordeaux, hatte dort französische Freunde gefunden und 1943 seine spätere Frau Henriette kennen gelernt. 1938 hatte er sich zur Kriegsmarine gemeldet - und war sogar drei Mal mit Schiffen versenkt worden.

Als Waffen-Feldwebel der deutschen Marine wurde er mit den Vorbereitungen der Sprengung beauftragt. Doch die rund 4.000 Zünder, Schnüre und Kapseln jagte er am 22. August 1944 eigenhändig in die Luft. Eine Detonation, die die ganze Stadt erschütterte. Die Deutschen verließen kurz danach kampflos die Stadt.

Nach 46 Jahren Orden der Ehrenlegion

In die Heimat konnte Stahlschmidt nach seiner Tat nicht zurück. "Ich war ein Verräter." Durch die Explosion waren einige deutsche Soldaten getötet worden. Stahlschmidt tauchte unter bei einer französischen Familie, die den französischen Widerstand unterstützte. Schon vor der Tat hatte sich der Deutsche an die französischen Widerstandskämpfer der Résistance gewandt. Sie sollten die Sprengung des gebunkerten Sprengstoffs übernehmen. Doch keiner fand sich, der dem Deutschen vertraute. 46 Jahre musste Stahlschmidt warten, bis die französische Nation sich bei ihm erkenntlich zeigte. Am 14. Juli 2000 erhielt er den Orden der Ehrenlegion vom französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac.

Aus Heinz wurde Henri
Vor allem die ehemaligen Résistancekämpfer gönnten dem ehemaligen deutschen Soldaten den Ruhm nicht. Die Franzosen ließen sich lieber selbst als Befreier der Stadt feiern. Doch Heinz Stahlschmidt blieb in Bordeaux. 1947 wurde er unter dem Namen Henri Salmide französischer Staatsbürger. Er heiratete seine Freundin Henriette und wartete darauf, dass ihm jemand seine Version der Geschichte glaubt. Denn er ist davon überzeugt: "Das ist die beste Sache, die ich gemacht hab'."