Brouage
 
 
 
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Historie von Brouage

 

 

 

 

20 km südlich von Rochefort erheben sich mitten in der flachen Sumpflandschaft die Wachtürme von Brouage.

Hinter der imposanten Festungsmauer verbirgt sich der Ort, den man im 16. Jh. als schönsten Hafen Frankreichs rühmte, bekannt als Zentrum des Salzhandels.

Zwischen 1630 und 1640 ließ Richelieu die Stadtwälle nach dem Fall La Rochelles ausbauen. Doch mit dem Wiederaufbau der Festungsmauern von La Rochelle und der Gründung von Rochefort verlor die Garnisonsstadt ihre militärische Bedeutung.

Als nun Ende des 17. Jh. auch noch der Hafen versandete und damit der Salzhandel seine Bedeutung verlor, geriet Brouage in Vergessenheit. Seit den 20er Jahren des 20. Jh. wird es als Musterbeispiel europäischer Militärgeschichte zu neuem Leben erweckt.

Heute erstrahlen die Häuser in den Kopfstein gepflasterten Straßen wieder in hellem Ocker.

Mittelpunkt ist die klassizistische Garnisonskirche St-Pierre, die noch gotische Elemente birgt. Lohnend ist ein Spaziergang auf der restaurierten Wallanlage, die um das rechteckig angelegte Dorf herumführt.

Auf derselben Stadtmauer soll König Louis XIV nach seiner Hochzeit mit der spanischen Infantin Maria Theresia (1659) voller Sehnsucht nach seiner verlorenen Geliebten Maria Mancini, die er aus politischen Gründen nicht heiraten konnte, auf und ab marschiert sein.

Die Verzweifelte lebte eine Zeitlang in der Einsamkeit von Brouage. Die traurige Romanze, die Racine zu seiner Tragödie "Berenice« (1670) inspirierte, wird im Sommer als abendliche Ton- und Lichtshow aufgeführt.