Fremdenlegion in Calvi
Calvi ist die einzige Stadt Korsikas, in der heute noch Legionäre mit kahl geschorenen Köpfen, weißen Kappen und roten Fangschnüren zum Stadtbild gehören - und das schon seit 1967!
Die Legionärs-Einheit wurde nach Ende des Algerienkriegs (1962) nach Korsika verlegt, denn auf Korsika herrschen ideale Bedingungen für eine harte Ausbildung: Tauchen, Fallschirmspringen und Überlebenstraining in der undurchdringlichen Macchia.
1983 wurden die Legionäre aus den anderen Zitadellen der Insel abgezogen. Die 1600 Mann starke Einheit in Calvi heißt deuxieme REP (Regiment Etranger de Parachutistes), die einzige fallschirmspringende Luftlandetruppe der Fremdenlegion. Die 1831 unter dem französischen König Louis Philipp gegründete Legion ist Bestandteil der französischen Armee. Zunächst wurde sie zur Sicherung des nordafrikanischen Kolonialbesitzes eingesetzt. Auch heute tritt sie nur bei außereuropäischen Problemen in Aktion.
Den Legionären hängt immer noch ein etwas zwielichtiger Ruf an, denn die Bewerber können sich auch unter falschem Namen anmelden. Ihnen wird absolute Anonymität zugesichert, als Gegenleistung müssen sie sich zu einer fünfjährigen, harten Dienstzeit verpflichten und in ausgezeichneter körperlicher Verfassung sein.
Nach Zwischenfällen mit Inselbewohnern (1976 wurden zwei Hirten von einem Deserteur ermordet), ist das Verhältnis zwischen Korsen und Legionären angespannt.
Abend für Abend finden strenge Kontrollgänge durch die Hafenbars statt, um zu gewährleisten, dass die Legionäre nicht über die Stränge schlagen.
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