Historie von Castres
Castres hat seinen Ursprung in einem um 810 am rechten Ufer des Agout gegründeten Benediktinerkloster. Seit Ende des 9. Jh.s wurden hier die Reliquien des hl. Vinzenz, der in Spanien das Evangelium verkündete, verehrt. So wurde Castres zu einer Etappe auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela.
Im 10. Jh. kam die Stadt unter die Oberherrschaft der Vizegrafen von Albi und Lautrec.
Bereits im 11. Jh. gewährte ihr jedoch der Vizegraf von Albi die Unabhängigkeit. Die Verwaltung von Castres lag fortan in den Händen eines Kollegiums von Konsuln.
Die Stadt unterwarf sich Simon de Montfort und blieb so weitgehend von den Albigenserkriegen verschont.
Ab 1563 traten zahlreiche Einwohner zur reformierten Kirche über. Als die Konsuln dem katholischen Glauben abgeschworen hatten, wurde Gastres zu einer Hochburg der Kalvinisten im Languedoc.
Die Stadt hatte sehr unter den Religionskriegen zu leiden, die schließlich durch den Frieden von Ales, die Thronbesteigung Heinrichs IV. und den Erlaß des Edikts von Nantes beendet wurden.
Im 17. Jh. wurde Castres Sitz eines der vier konfessionell gemischten Gerichtshöfe, die im Edikt von Nantes festgeschrieben waren, um Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten zu klären.
Aus dieser wohlhabenden Periode stammen die herrschaftlichen Stadthäuser der Richter und Kaufleute und der wunderschöne bischöfliche Palast.
Die Streitereien zwischen Protestanten und Katholiken flammten jedoch nach der Aufhebung des Edikts von Nantes erneut auf und dauerten bis zur Französischen Revolution an: zahlreiche Hugenotten sahen sich gezwungen, das Land zu verlassen.
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