Literatur und Chenonceaux
Schloß Chenonceaux weckt die Erinnerung an Franz I., Diane von Poitiers, Katharina von Medici und an die Witwe Heinrichs III., die hier gelebt haben.
Im Jahre 1730 kaufte der königliche Finanzpächter Dupin das Schloss vom Herzog von Bourbon. Dupin empfing hier u. a. die Schriftsteller Abbe de Saint-Pierre und Fontenelle sowie die Marquise du Deffand, deren Salon ein Treffpunkt aller Schöngeister der Epoche war und die sich Voltaires Freundin nannte, und Madame de Tencin, Montesquieu, Voltaire und Buffon.
J.-J. Rousseau wohnte als Lehrer des Sohnes des Hausherrn von 1746 bis 1747 in dem »königlichen Haus am Cher, von Heinrich 11. für Diane von Poitiers gebaut. . . es gab dort eine gute Küche, und ich wurde fett wie ein Mönch« (»Confessions«). Rousseau war gleichzeitig auch als Sekretär von Madame Dupin, der Tochter Moritz von Sachsen und Großmutter von Georges Sand, tätig. Er brauchte für seinen und Therese Levasseurs Unterhalt Geld, zumal Therese ein Kind von ihm erwartete. Hier entstand das Gedicht "Sylvias Allee« nach dem Namen einer Allee am Cher.
Flaubert und sein Freund Maxime Du Camp besuchten das Schloß 1847. In seinen Tagebuchnotizen schildert Flaubert seine Eindrücke.
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