Clermont-Ferrand
 
     
   
     
     
     

 

 

 

 

 
  Alt Montferr.
 
     
 
     
 

Allgemeines zu Alt Montferrand

 

 

 
 

Montferrand entstand um eine Burg der Grafen der Auvergne, die sie an der Stelle des heutigen Place Marcel-Sembat errichtet hatten, um dem Bischof von Clermont ihre Stärke vor Augen zu führen.

Auf Initiative der Gräfin Brayere wurde der Ort im frühen 13. Jh. in Form einer Bastide neu angelegt. Dementsprechend hatte er einen symmetrischen Grundriss mit zwei sich rechtwinklig kreuzenden Hauptverkehrswegen, die zu den vier Stadttoren führten.

Zwischen den Häusern lagen als Brandschneisen dienende Gassen. In der durch den Handel reich gewordenen Stadt wurden im 15. Jh. prachtvolle Bürgerhäuser errichtet; sie hatten entsprechend den von der Gräfin Brayere festgelegten Parzellen sehr schmale Fassaden.

Zur Straße hin lag der Laden mit Eingangshalle, dahinter ein Innenhof mit zwei- oder dreige­schossigen Galerien und einem kleinen, zu den Wohnräumen führenden Treppenturm; auf der anderen Hofseite befanden sich die Warenlager.

Das Baumaterial war zumeist Lava. Im 16. Jh. richtete der König in Montferrand den "Cour des Aides" ein, einen Gerichtshof für Steuer- und Strafsachen, und die wohl dotierten Beamten ließen sich geräumige Stadthäuser bauen.

Wie so oft, kam es zwischen den Nachbarorten zu Rivalitäten und Eifersucht. 1630 verlegte Richelieu den Gerichtshof nach Clermont und bereitete den Zusammenschluss von Montferrand und Clermont vor. Dieser wurde hundert Jahre später Wirklichkeit, und der Dualismus der beiden Städte kam nur noch im Doppelnamen zum Ausdruck.

1962 wurde mit der Sanierung Alt-Montferrands begonnen.

Inzwischen sind die alten Dekorationselemente wie Balustraden, Treppentürmchen, Ecksteine und Arkaden aus Lava wieder instand gesetzt und kommen durch den typischen gelblichen "Montferrand-Putz" schön zur Geltung.

Es gibt in Montferrand drei verschiedene Haustypen: das mit einer Außentreppe versehene ehemalige Haus der Bauern, Winzer und Gemüsegärtner (südöstliches Stadtviertel), das Fachwerkhaus der Kaufleute mit steinernem Erdgeschoß und Lauben, unter denen die Verkaufsstände lagen, sowie das aus Volvic-Lava erbaute, mit Skulpturen verzierte Stadtpalais des Adels, der Großhändler und Beamten.