Clermont-Ferrand |
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Historie von |
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Das arvernische Oppidum Nemessos lag auf der Anhöhe, auf der sich heute die Kathedrale erhebt. Sein Name, der soviel wie "bewaldete Anhöhe" oder "heiliger Wald" bedeutet, erinnert daran, daß es sich um eine Kultstätte der Druiden handelte. Sie wurde im 1. Jh. unserer Zeitrechnung aufgegeben. Am Fuße der alten Siedlung entstand später an der Kreuzung mehrerer Straßen ein neuer Ort, den man zu Ehren des Kaisers Augustus Augustonemetum nannte und in dem sich mehrere öffentliche Bauten befanden. Er wurde über ein vom Villars-Tal ausgehendes Aquädukt mit Wasser versorgt. Das Aquädukt endete in einem Wasserturm auf der Anhöhe, von der aus das Wasser in die einzelnen Stadtviertel geleitet wurde. Im 2. Jh. erlebte die Stadt eine Blütezeit; sie dehnte sich aus und zählte 15.000 bis 30.000 Einwohner. In einem alten Text ist zu lesen, dass sie "reich an Weinreben, mit Menschen gefüllt, von regem Verkehr und Handel belebt und überaus eindrucksvoll" gewesen sei. Der Wohlstand der Stadt war so groß, dass sich der hl. Martin Ende des 4, Jh.s über den Luxus ihrer Notabeln entrüstete. In einem Vorort wurde schon in frühchristlicher Zeit eine Taufkapelle und eine Bischofskirche errichtet. Um 385 wirkte hier der Bischof Illidius Wunder. Nach seiner Heiligsprechung lebte er als Saint Alyre im Namen dieses Vororts und der später dort entstandenen Abtei weiter. Im Jahre 475 wurde die Stadt von den Westgoten angegriffen und musste sich trotz des erbitterten Widerstands des Sidonius Apollinaris schließlich ergeben. Im 6. Jh. beschrieb Gregor von Tours die etwa ein Jahrhundert zuvor auf dem Hügel errichtete Kathedrale folgendermaßen: "Sie hat die Form eines Kreuzes und besitzt 42 Fenster, 70 Säulen und 8 Portale: ihre Wände sind mit Marmor verkleidet." Im Frühmittelalter wurde die Stadt von Franken, Arabern und Normannen wiederholt belagert und verwüstet. Im 8. Jh. wurde die Burg, die 761 von Pippin dem Kurzen zerstört wurde, erstmals unter dem Namen "Clermont" erwähnt. Im 10. Jh. begann für Clermont eine Phase des Aufschwungs. Der Bischof Stephan II. ließ eine neue Kathedrale bauen: der Ort dehnte sich über die alte Stadtmauer hinaus aus und zählte nunmehr sage und schreibe 34 Kirchen. |
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