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Altstadt von Dijon

 

 

 

 

Das Leben, das einst in Dijon geführt wurde, kann man am ehesten bei einer Wanderung durch die kleinen Gassen rekonstruieren, die sich um den Palast winden.

Dieses Viertel ist besonders wegen seiner hotels particuliers bekannt, prächtige Stadthäuser, die meist aus dem 18. Jamhundert stammen.

Sie haben oft kleine Holztüren, die in die großen Doppeltore eingefügt waren, durch welche Kutschen in den Hof gelangten. Wenn diese Türen geöffnet sind, sollte man nicht zögern, auch einen Blick hineinzuwerfen.

Das Touristenbüro der Stadt behauptet, die Eigentümer würden die Türen abschließen, wenn sie etwas dagegen hätten. Einige der Gebäude sind gelegentlich für Konzerte oder Ausstellungen geöffnet, z. B. für das Dijoner Musikfestival im Juni oder das Theaterfestival im Juli und August.

Wenn diese Stadthäuser auch über die ganze Stadt verstreut sind und Zeugnis ablegen von der vergangenen Größe Dijons, so wäre es doch ein Fehler anzunehmen, dass zwischen dem Adel und dem einfachen Volk enger Kontakt bestanden habe.

Ein eigenes, seperates Wohnviertel errichteten sich die Reichen nur deshalb nicht, weil es sicherer war, innerhalb der Stadtmauern zu bleiben.

Um so ein Haus zu bauen, mussten sie sich nach und nach mehrere kleine Grundstücke zusammenkaufen - so entstanden die teilweise eigenartigen Grundrisse der Gebäude.

Angesichts dieser Stadtpaläste fällt es einem schwer, nicht mit den einfachen Leuten zu sympathisieren, deren Arbeit es der Bourgeoisie ermöglichte, im Luxus zu leben, und man versteht die blinde Wut der Revolution und die Zerstörungslust, die sich damals austobte.

Bis ins 18. Jh. war die Rue des Forges hinter dem Palast die Hauptstraße Dijons. Sie trug den Namen von den Goldschmieden, Juwelieren und Messerschmieden, die hier ihre Werkstätten hatten. Heute kann man in der Fußgängerzone eine Reihe von Fassaden aus dem Mittelalter und der Renaissance bewundern.

Im Hotel Chambellan (Nr. 34), einem erstaunlichen, überschwenglichen gotischen Gebäude mit einer steinernen Wendeltreppe und Holzbalkonen um den Innenhof, ist das Touristenbüro untergebracht.

Die Maison Milsand (Nr. 38) stammt aus dem Jahre 1561 und weist eine extravagante Fassade auf, deren Steindekorationen von dem gefeierten Hugues Sambin stammen, einem Schüler Leonardo da Vincis.

Nebenan steht das berühmte Hotel Aubriot. Es stammt zwar aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber 1908 neu aufgebaut. Das außerordentlich schöne Dach aus glasierten Ziegeln sieht man am besten von der Rue du Bourg aus.

Die Rue des Forges mündet in die Place Francois Rude, einen belebten Platz mit vielen Terrassencafes und einem Brunnen, der einen Winzer beim Keltern darstellt.

Das Hotel Lantin aus dem 17. Jahrhundert an der Rue des Bons Enfants beherbergt das Magnin- Museum, in dem neben der Gemäldesammlung besonders die alten Möbel sehenswert sind, da sie einen guten Eindruck vom eleganten Leben im Dijon des 17. Jahrhunderts vermitteln.

Um die Ecke liegt der Palais des Justice, das ehemalige burgundische Parlament.

Beim Betreten sollten Sie die Türen beachten, die von Hugues Sambin stammen (es sind allerdings Kopien, die Originale befinden sich im Musee des Beaux Arts).

Vier Säulenpaare stützen ein Renaissance-Portal. Vom Gebäude selbst ist nur der zentrale Teil dem 16. Jahrhundert zuzuordnen.

Innen liegt eine große Empfangshalle mit einer schönen Kassettendecke. Einige der Räume, darunter das reich dekorierte Chambre Doree, sind öffentlich zugänglich.

Die Stadtbibliothek an der Rue de l'Ecole de Droit ist in einem Kolleggebäude aus dem 16. Jahrhundert untergebracht.

Als Lesesaal dient eine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Zu den Schätzen gehören handillustrierte Manuskripte aus dem 12. Jahrhundert, die im Kloster von Citeaux entstanden.

Wenn Sie die Place du Theatre betreten, kommen Sie am stark veränderten Torhaus der alten Abtei von Saint-Etienne vorbei.

Am Platz selbst steht die Abteikirche, die jetzt die Handelskammer einnimmt.

Die breite Rue Vaillant führt zur Eglise Saint-Michel an der Place Saint­Michel.

Die extravagante gotische Kirche wurde im 15. Jahrhundert begonnen und erst über 200 Jahre später fertig gestellt. Sie besitzt eine eigenartige Front, aus der das Portal beträchtlich herausragt.

Dieses Portal ist wegen des langen Reliefs aus Blattwerk und grotesken Elementen berühmt, das sich um alle drei Türen rankt und wie durch ein Wunder die Revolution überstanden hat.

Von hier kommt man auf der Rue Vannerie in nördlicher Richtung zur Place de la Republique.

Beachtenswert sind das Haus Nr. 41 aus dem 18. Jahrhundert und ein Wachturm von Hugues Sambin.

Ein besonderer Höhepunkt der Rue Chaudronnerie ist die Maison des Cariatides (Nr. 28) aus dem 17. Jahrhundert, ein schönes Steinhaus mit Fenstern, die von Karyatiden flankiert werden.

Die Rue Verrerie ist wegen ihrer Fachwerkhäuser und Holzschnitzereien berühmt.

Die Hausnummern 8 und 12 waren ursprünglich ein einziges Haus aus dem 15. Jahrhundert, über der Tür ist eine pieta angebracht.

An der Nummer 21 finden sich schöne Schnitzereien, unter anderem Löwenköpfe und burgundischer Kohl (chow.: bourguignons), eine örtliche Dekorspezialität.

Das Hotel de Saint-Seine aus dem 17. Jahrhundert besteht aus den Hausnummern 27 und 29.

In diesem Teil der Altstadt finden sich viele wichtige Gebäude: Das Hotel de Vogue (Rue de la Chouette 8) ist ein schönes Stadthaus, das 1614 von Hugues Sambin für Etienne Bouhier gebaut wurde, den ersten Präsidenten des Parlamentes.

Im Innenhof befinden sich Skulpturen von Sambin. Die farbigen Dachziegel in geometrischen Mustern zeigen flandrischen Einfluss.

Nebenan liegt die Maisou Milliere, das hervorragende Beispiel eines Fachwerk-Geschäftshauses aus dem 15. Jahrhundert.

Die Rue de la Liberte, die zur Place Darcy führt, ist die Haupteinkaufsstraße Dijons.

Hier findet man viele elegante Bekleidungs- und Schuhgeschäfte und bekommt in den Delikatessenläden die kulinarischen Spezialitäten der Stadt.

Unter der Hausnummer 32 residiert der berühmte Senfhändler Grey-Poupon mit seiner großen Auswahl verschieden aromatisierter Senfsorten und den hübschen Reproduktionen von Senfgefäßen aus Porzellan.

Mulot et Petitjean (Nr. 16) ist die Quelle für Dijoner pain d'epices - Gewürzkuchen und -brot in jeder erdenklichen Fonn.

Das einzige, was Dijon fehlt (erstaunlicherweise), ist eine größere Auswahl an guten Weinhändlern. Gute Weine aus der Region kann man sehr viel besser in Beaune kaufen.

Die Place Darey beherbergt viele Cafes und Restaurants, und der Jardin Darey bietet mit seinen hohen Bäumen, den Brunnen und seinen Schwänen mitten in der Stadt eine elegante Oase der Ruhe.