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Fernsehen in Frankreich

 

 

 

Fernsehen in Frankreich
Drei Jahre nach der Zulassung von privaten Hörfunksendern, gewährte die französische Regierung 1985 im Zuge ihrer Medienliberalisierung zwei privaten Fernsehanbietern die Zulassung. Vergleichbar mit der Situation in Deutschland, hat sich seit dieser Zeit nicht zuletzt auch aufgrund des Drucks der Europäischen Kommission weitgehend ein freier Wettbewerb etabliert.

Öffentliche Sender
Von den über 30 analogen Fernsehprogrammen sind heute nur noch vier im Besitz des Staates:

France 2
France 3
Arte
La Cinquième

Im Ausland sendet TV 5 ein Programm für die französisch-interessierte Bevölkerung, das sich u.a. auch aus Programmteilen von France 2 und France 3 zusammensetzt. France 2 und France 3 haben sich 1989 zu France Télévision zusammengeschlossen und haben heute eine gemeinsames Management.

Das national ausgestrahlte Vollprogramm France 2 verfügt über einen großen Marktanteil (zur Zeit rund 25 Prozent) und soll mehrere Bedürfnisse der Bevölkerung bedienen: Neben der unabhängigen Information soll es unterhalten und die Zuschauer bilden. Entsprechend den französischen Vorschriften zur Föderung der eigenen Kultur wird französischen Filmen und europäischen Produktionen im Vorabendprogramm ein Vorrang eingeräumt.

Alle großen in Frankreich vertretenen Religionsgemeinschaften haben sonntags die Möglichkeit, Kirchensendungen über France 2 zu verbreiten.

Im Gegensatz zu France 2 ist France 3 regional ausgerichtet. Mehrmals über den Tag verteilt werden hier neben nationalen Nachrichten auch regionale Meldungen verbreitet. Die Nachrichten um 19:20 Uhr werden auch in einigen Regionalsprachen (z.B. Bretonisch) ausgestrahlt. Mit einem stetig wachsenden Marktanteil von knapp 20 Prozent liegt France 3 in der Gunst der Zuschauer hinter France 2 zurück.

Private Sender
Der älteste französische Fernsehsender ist TF1 . TF1 wurde 1987 privatisiert und ist heute der größte französische Fernsehsender mit einem Marktanteil von fast 40 Prozent. Der Werbeanteil von TF1 am Gesamtwerbeetat für Fernsehen liegt bei über 50 Prozent. Der Sender befindet sich mehrheitlich im Besitz eines Hoch- und Tiefbauunternehmens (Bouygues-Gruppe) und ist auch erfolgreich im französischen Mobilfunk tätig.

Zu den Schwerpunkten des beliebten Vollprogramms zählen Spiele, Unterhaltung, Sport und internationale Filme. Mit «Sept sur Sept» verfügt der Sender aber auch über eine sehr erfolgreiche Politk-Talkshow.

Mit Canal Plus wurde 1985 mit dem ersten Privatsender gleich ein Pay-TV-Kanal ins Leben gerufen, der sich bis heute mit über 4,5 Millionen Abonnenten einen großen Marktanteil sichern konnte. Canal Plus ist heute mit einem Gewinn von über 1,2 Milliarden FF der am erfolgreichsten operierende Privatsender. Ein Grund für den großen Erfolg des Abo-Kanals ist die Verbreitung des Kanals über das terrestrische Netz. Der Empfang ist über Antenne und einen gemieteten Decoder möglich. Ähnlich wie in Deutschland Premiere setzt der Sender auf aktuelle Kinofilme und umfangreiche Sportberichterstattung. In der frei empfangbaren Parodie «Les guignols de l'info» setzte Canal Plus noch lange vor «Hurra Deutschland» auf Gummipuppen, die Berühmtheiten aus Sport, Politik und Kultur parodieren. Die Sendung zählt zu den beliebtesten Fernsehsendungen in Frankreich.

Medienkontrolle
Mit dem Hohen Rat für audiovisuelle Medien (Conseil supérieur de l'audiovisuel - CSA) verfügt die Republik seit 1989 über eine Regulierungs- und Kontrollinstanz. Die Behörde überwacht sowohl Hörfunk als auch Fernsehsender und stellt sicher, daß die rechtlichen Verpflichtungen, die in sogenannten "Leistunsgverzeichnissen" festgeschrieben sind, eingehalten werden.

Die in Deutschland dezentral bei den Landesmedienanstalten verteilte Kompetenz, die Frequenzen zu verteilen, ist in Frankreich zentral im CSA gebündelt. Darüber hinaus obliegt ihm die Entscheidung über die Besetzung der Leiter der öffentlichen Sender. Der Regierung und dem Parlament hat er auf Anfrage Auskunft zu erteilen.

Wie von den EG-Fernsehrichtlinien gefordert, stellt der CSA sicher, daß der politische Medienpluralismus genauso gesichert ist wie der Jugend- und Verbraucherschutz. Mit der Kontrolle über die Pflege der französischen Sprache im Rundfunk hat der Hohe Rat für audiovisuelle Medien im Vergleich zu den anderen europäischen Medienkontrollbehörden eine besondere Stellung inne. Zur Erfüllung seiner Aufgaben hat ihm das Parlament u.a. die Kompetenzen übertragen, Strafen zu verhängen und Sendungen abzusetzen.

Der Rat besteht aus neun Mitgliedern, die je zu einem Drittel vom Staatspräsidenten, vom Präsidenten des Senats und vom Präsidenten der Nationalversammlung für sechs Jahre ernannt werden. Der Präsident der Republik bestimmt aus den Mitgliedern des Rates den Präsidenten. Der Rhythmus ist so ausgewählt, daß alle zwei Jahre jeweils drei Mitglieder neu ernannt werden. Die Wiederwahl der Mitglieder ist ausgeschlossen, um ihre Unabhängigkeit nicht zu gefährden.

Die Dreiteilung der Ernennung ist ein oft praktiziertes Verfahren in Frankreich und findet z.B. bei der Ernennung der Mitglieder des Verfassungsrates (Conseil Constitutionnel) seine Anwendung.

Bis zum Januar 2007 ist Dominique Baudis Präsident des CSA.