Lehre in Frankreich
 
 
 
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Lehre in Frankreich

 

 

Frankreich im Kurzportrait

Lehre (apprentissage)
Die Lehre genießt in Frankreich einen vergleichsweise niedrigen gesellschaftlichen Stellenwert. Man vertraut vielmehr auf ein weit differenziertes Netz von technischen Schulen, Hochschulen und Fachschulen. Das deutsche duale System aus Praxis und ergänzender Schulbildung, das nicht zuletzt aus der Fortführung alter Zunfttraditionen stammt, ist in Frankreich nicht verbreitet, wird aber vielfach als erstaunlich gut funktionierendes Vorbild angesehen.

Weil das französische System mehr Wert auf eine gründliche formale Ausbildung als auf die Vermittlung praktischer Fertigkeiten legt, wird dem französischen System häufig mangelnder Praxisbezug nachgesagt. Doch der ist scheinbar für eine spätere Karriere gar nicht so wichtig. Während in Deutschland der geschulte Fachmann mit breitem Horizont im Grundsatz gute Voraussetzung für eine Karriere im Unternehmen hat, prägt in Frankreich der strategisch denkende Generalist auf allen Führungsebenen das Bild der Betriebe. Der zweite Bildungsweg spielt in Frankreich bei der Rekrutierung des Führungsnachwuchses praktisch keine Rolle.

Handwerkliche Lehre
Im Gegensatz zur Lehrausbildung in kaufmännischen Berufen (Banken, Versicherungen etc.). existiert eine Lehrausbildung für praktisch alle handwerklichen Berufe. Die französischen Gesellen (compagnons du devoir) ziehen im Rahmen ihrer Lehre genauso von Stadt zu Stadt wie ihre deutschen Kollegen. Der sogenannte «Aspirant» lernt so in Etappen von mehreren Monaten verschiedene Städte, Betriebe und Arbeitstechniken kennen. Parallel zur Arbeit im jeweiligen Betrieb erhalten alle Gesellen eine berufliche Weiterbildung. Die Mindestdauer der «Walz» liegt bei einem Jahr; sie kann aber auch mehrere Jahre dauern.

Die Gesellen von 19 verschiedenen Berufsgruppen sind in der französischen Gesellenvereinigung (association ouvrière des compagnons du devoir) zusammengeschlossen, die über 100 eigene Häuser verfügt.

Folgende Berufe sind bei den Compagnons du Devoir vertreten:

Bauwesen
Zimmerer, Dachdecker, Bau- und Möbeltischler, Gipser und Stukkateure, Heizungsbauer und Sanitärinstallateure, Steinmetzen, Maurer, Beton- und Stahlbauer,

Metallgewerbe
Anlagenbauer, Werkzeugmacher, Schlosser, Stahlbauer, Hufschmiede,

Transportwesen
Karosseriebauer, Maschinenbaumechanker,
Ledergewerbe und Dekoration: Schuhmacher, Feintäschner, Raumausstatter, Autosattler,

Lebensmittelgewerbe
Bäcker, Konditor.