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Radfahren in Frankreich - Tour de France

 

 

 

Bernard Hinault

Geboren: 14. 11. 1954
Nationalität: Franzose

Bernard Hinault, der Dachs, sein Spitzname charakterisierte ihn ziemlich treffend.

In die Enge von seinen Konkurrenten getrieben, kritisiert von den Medien, da war er am gefährlichsten und zeigte seine besten Leistungen. Das wohl erstaunlichste Beispiel lieferte die Tour 1981. Nach der letzten Bergetappe führte er zwar souverän das Gesamtklassement an, nur - er hatte außer den Zeitfahren keine richtige Etappe gewonnen.

Die französische Presse kritisierte ihn heftig. Seine einzige, trotzige Reaktion war der Hinweis, dass die Tour noch nicht zu Ende ist. Und er ließ seinen Worten Taten folgen. Er gewann sensationell die letzte Etappe in einem Massensprint, gegen alle Spezialisten.

An Erfolgen gemessen ist wohl Hinault hinter Merckx an 2. Stelle zu reihen. 5 mal die Tour, 5 weitere Siege bei den großen Rundfahrten, Weltmeister, Klassikersiege sprechen eine eindeutige Sprache.

Sein Stern ging bei der Dauphiné Libéré 1977 auf. In Führung liegend stürzte er in der Abfahrt des Col de Porte einen Abhang hinab. Ohne lange nachzudenken kletterte er sofort wieder auf sein Rad und fuhr geschockt weiter.

Bis er eineinhalb Kilometer vor dem Ziel zitternd vom Rad stieg. Millionen Franzosen verfolgten das Drama live auf dem Bildschirm. Hinault riss sich aber nochmals zusammen, setzte sich wieder aufs Rad, fuhr die Etappe zu Ende und gewann seine erste bedeutende Rundfahrt.

Der Radsport hatte nach Merckx einen neuen Helden.

Die beeindruckendste Leistung (und sie gehört wohl zu den 3 besten Leistungen in der Geschichte des Radsports) war sein Sieg bei Lüttich - Bastogne - Lüttich 1980.

Er gewann das Rennen mit einem Vorsprung von über 9 Minuten vor Kuiper und Claes. Aber nicht durch die Zahlen und Statistiken wurde das Rennen zur Legende, sondern durch das Wetter.

Ein Schneesturm nahe Lüttich sorgte für unmenschliche Bedingungen. In Bastogne hatten schon mehr als die Hälfte der Fahrer aufgegeben, nur 21 kamen ins Ziel. Einige leiden heute noch an den Folgeerscheinungen der Erfrierungen. Hinault gab nicht auf, sein unglaublicher Ehrgeiz und die Angst vor der Kälte, die ihn überkommen würde, wenn er mit er zum Treten aufhört und vom Rad steigt, hielten ihn auf seinem Velo. Im Ziel jubelten vom Hotelfenster die Teamkollegen ihrem leidenden Kapitän zu.

Hinault war wie fast alle großen Champions der beste Zeitfahrer seiner Generation, ein ausgezeichneter Bergfahrer und ein mehr als überdurchschnittlicher Sprinter.

Heute lebt er in einem Bauerhof in der Bretagne. Hin und wieder kutschiert er Prominente, am liebsten wohl hübsche Missen, während der Touretappen im Auto und zeigt ihnen die Faszination des Radsports.