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Radio in Frankreich

 

 

 

Rundfunk
Ähnlich wie in Deutschland unterstand in Frankreich der Hörfunk dem Monopol des Staates. Erst das Linksbündnis unter Staatspräsident François Mitterrand räumte mit dem Rundfunkgesetz vom 29. Juli 1982 18 privaten Hörfunkanbietern eine Sendeerlaubnis ein.

Öffentlicher Rundfunk
Der staatliche Rundfunk ist heute in der nationalen Hörfunkgesellschaft Radio France organisiert. Diese Gesellschaft ist sowohl für die Programmplanung als auch für die Ausstrahlung der 53 staatlichen Sender zuständig. Die staatlichen Sender finanzieren sich über Gebühren und Staatszuschüsse. Die Ausstrahlung von Werbung ist stark reglementiert.

Zu den öffentlichen Stationen gehören:

Fünf nationale Sender,
39 lokale Stationen und
fünf Spartenradios.
Zu den fünf nationalen Sendern zählen:

France-Inter (der größte staatliche Rundfunksender)
France-Musique
France-Info (Nachrichtender)
France-Culture und
France Bleue (französische Chansons)
Der Nachrichtensender France-Info sendet 24 Stunden am Tag und bringt alle 30 Minuten für sieben Minuten die aktuellen Nachrichten. Alle zehn Minuten werden die aktuellen Schlagzeilen gesendet. Bei seinem Start 1987 war France-Info der erste französische und europäische Radio-Nachrichtensender. Bei den Zuhörern erfreut sich France-Info bis heute großer Beliebtheit.

Privater Rundfunk
Derzeit wird von den drei privaten Stationen RTL, Europe 1 und Radio Monte-Carlo (RMC) ein Vollprogramm gesendet. Viele privaten Sender konzentrieren sich aber auf Musikprogramme, die sie überregional ausstahlen. Zu den bekanntesten Stationen gehören:

NRJ (Jugendmusiksender)
Europe 2
Fun Radio
Skryrock und
Nostalgie.
Die rund dreißig privaten Regionalsender versuchen, über ein regionales Programm die Hörer an sich zu binden. Zu den bekanntesten Regionalsendern zählen Alouette FM, Radio-Service, RVS und Sud-Radio.

Schließlich senden noch über 350 Bürgerradios in Frankreich.


Gesetz zum Schutz der Sprache und vor Medien-Konzentration

Durch die «Loi Tourbon» vom 1. Februar 1994 wurde geregelt, daß Unterhaltungssmusikprogramme mindestens 40 Prozent französischsprachige Lieder senden müssen. Von diesen Liedern muß wiederum die Hälfte «von neuen Talenten oder neuen Produktionen» sein.

Die Konzentration im Radio-Geschäft soll dadurch verhindert werden, daß Unternehmen der Aufkauf mehrerer Netze nur gestattet wird, wenn sie am Ende nicht mehr als 150 Millionen Menschen mit ihren Programmen erreichen können.

Radio im Netz
Annuaire (Liste der französischen Radiosender mit Frequenzen)
Radio-Campus (Französische Stundentenradios)

CommFM (Übersicht über Internet-Radios und Internet-TV)

 

Das deutsche RFI-Programm
Aufgabe des deutschen RFI-Programms ist die Berichterstattung über Frankreich und die frankophone Welt. Ein Schwerpunkt hierbei sind die deutsch-französischen Beziehungen und der europäische Vergleich. Zwei Beispiele: Erstens Radio E, ein wöchentliches Gemeinschaftsprogramm von neun europäischen Rundfunksendern, das jedes Wochenende ausgestrahlt wird. Eine europäische Problematik aus dem sozialpolitischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Bereich wird von Helsinki über Stockholm bis Paris beleuchtet.
Zweitens "Europa im Gespräch", einmal im Monat gehen die europäischen Radios in der Sendung "Europa im Gespräch" zeitloseren Themen nach, wie Freizeitgestaltung, Essensgewohnheiten usw.

Das deutsche RFI-Programm deckt alle Themenbereiche ab von der Politik bis zum französischen Alltag. Der französischen Kultur wird als Alternative zur angelsächsischen ein besonders breiter Platz eingeräumt. In Sendungen über französisches und frankophones Kino, französische Musik sowie frankophone Weltmusik und Literatur wird diesem Anspruch Rechnung getragen.

Das deutsche RFI-Programm versteht sich als ein französisches Radioprogramm in deutscher Sprache für den frankophilen und an der frankophonen Welt interessierten Hörer.

Das deutsche Programm wird dreimal am Tag ausgestrahlt
morgens: 08.30 Uhr bis 09.00 Uhr
mittags: 12.30 Uhr bis 13.00 Uhr
abends: 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr*

*in Sachsen: 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr

Die Programme sind über UKW in folgenden Städten zu empfangen:

Berlin UKW 106

Leipzig UKW 98,2
Chemnitz UKW 88,9
Dresden UKW 91,1

In Paris ist das deutsche Programm auf MW 738 zu hören und in ganz Europa über Satellit Astra 1C, Transponder 15, 11,421 GHz, horizontal, Unterträger 7,56 Mhz (hinter MTV 2) und in Österreich im Kabel: Wien 98,9 MHz, Innsbruck 100.7 MHz.

 

rfi.fr/fichiers/Langues/rfi_allemand

 

Geheimsender Radio Humanité
Am 16. Dezember 1939 nahm ein neuer Sender in französischer Sprache sein Programm auf: Radio Humanité behauptete, ein kommunistischer, in Frankreich mobil operierender Sender zu sein und rief zum Widerstand gegen den "imperialistischen Krieg" auf.

In Wirklichkeit handelte es sich um einen von Goebbels ins Leben gerufenen Geheimsender, der über mehrere deutsche Reichssender ausstrahlte. Sein Ziel war es, während des "Sitzkrieges" die Kriegsmoral der Franzosen zu schwächen und später, als der Westfeldzug folgte, Angst und Schrecken unter der französischen Bevölkerung zu verbreiten und deren Massenflucht zu intensivieren.

Triumphierend schrieb Goebbels in seinem Tagebuch am 10. Februar 1940: "Die Franzosen suchen krampfhaft unseren Geheimsender". Auch in Deutschland scheint er aber für echt gehalten worden zu sein, da wie zu vermuten ist, ein Mitschnitt zu Abhörzwecken angefertigt wurde. Dieser auf den 14. Januar 1940 datierte Mitschnitt, der seit kurzem im Schallarchiv des Deutschen Rundfunkarchivs am Standort Frankfurt am Main aufbewahrt wird, ist die einzige überlieferte Tonaufnahme von Radio Humanité und liefert wertvolle Hinweise darüber, wie im Zweiten Weltkrieg die NS-Rundfunkpropaganda gegen das Ausland klang.

Der nach dem Waffenstillstand nutzlos gewordene Sender wurde am 25. Juni 1940 eingestellt.

dra.de/dok_0301.htm