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Bären in Frankreich

 

 

 

 

Die letzten Bären Frankreichs

1950 lebten in den gesamten Pyrenäen noch gut 70 Braunbären, 1994 waren es nach optimistischen Schätzungen 8-10. Seit 1992 ist die Jagd vollständig verboten, trotzdem wurden 1982 im Ossau-Tal zwei Bären erschossen.

Die Vallee d' Aspe und Vallee d'Ossau südlich von Pau sind auf französischer Seite die letzten Rückzugsgebiete der mächtigen Allesfresser.

Auf Nahrungssuche legen sie weite Strecken zurück, z. B. ins Baskenland und in die Täler der spanischen Seite, so dass ihr Streifgebiet auf etwa 100.000 ha geschätzt wird. Direkte Beobachtungen sind denn auch äußerst selten. Die Tatsache, dass seit 1985 auf französischer Seite keine Spuren von Jungtieren mehr gefunden wurden, rief den Natur- und Tierschutz auf den Plan.

Studien zeigten die notwendigen Maßnahmen für die Rettung der Pyrenäenbären auf: strenger Schutz der Tiere und ihres Lebensraums, unbürokratische Entschädigung für gerissene Haustiere, vermehrte Information der Öffentlichkeit, Blutauffrischung durch Artgenossen aus Osteuropa.

Im Rahmen dieses Projekts, das vom Umweltschutzprogramm »Life« der Europäischen Union finanziell unterstützt wird, ließ man 1996/97 zwei Bärinnen und einen Bärenmann aus Kroatien frei, die mit Sendern ausgestattet und von Wissenschaftlern betreut wurden.

Schon im Winter 1997 warf die Bärin »Mellba« drei junge, so dass die Zukunft von »Iou Moussu« (der Monsieur), wie der Petz im Bearn respektvoll genannt wird, wieder hoffnungsvoller erschien. Doch dann setzten die Rückschläge ein.

Zunächst zeigte sich, dass die Balkanbären sich keineswegs mit Beeren, Wurzeln, Honig und Wildtieren begnügten, sondern sich an die Schafe hielten, die in ihrem Streifgebiet zeitweise zu Tausenden unbeaufsichtigt weiden. Die Risse waren Wasser auf die Mühlen der Bärengegner. Dann wurde »Mellba« im September 1997 von einem Jäger erschossen, angeblich in Notwehr. Ihre jungen verlor man aus den Augen, bis bei Wintereinbruch die zweite Bärin, »Ziva«, wieder eingefangen wurde, um ihr ein neues Senderhalsband zu verpassen: In ihrem Gefolge trotteten zwei Jungbären, wahrscheinlich zwei der jungen »Mellbas«.

Obwohl das Bärenprojekt in den Zentralpyrenäen seither weitergeführt wird, mehrten sich in den Folgejahren Stimmen, die die Kreuzung der beiden Unterarten kritisierten. Im Frühling 2000 haben Politiker der betroffenen französischen Region gar den Abschuss der Bären gefordert.