Esskastanien in Frankreich
Die Esskastanie spielt seit alters in den Cevennen als Brotbaum eine besonders wichtige Rolle. Sie gedeiht auf Granit und Schiefer und benötigt wenig Humus. Bis auf 400 m bildet sie eine eigene Waldstufe, kann aber problemlos bis auf 900 m Höhe gezogen werden.
Der wohl aus Kleinasien stammende sommergrüne Baum ernährte Mensch und Vieh und lieferte zudem vielseitig verwendbares Holz.
In den Cevennen waren früher rund 200 Kastaniensorten bekannt, deren Früchte je nach Größe und Geschmack unterschiedlich verwendet wurden.
Die Tintenkrankheit, die 1875 zum ersten Mal auftauchte, vernichtete große Bestände, und in den fünfziger Jahren wurden die Kastanienwälder durch den aus Amerika eingeschleppten Rindenkrebs erneut gezehntet.
In jüngster Zeit findet eine bescheidene Renaissance der Kastanie statt, nicht zuletzt dank der Unterstützung durch die Parkverwaltung, indem die alten Bäume wieder gepflegt und neue Sorten angepflanzt werden.
Die verwilderten Haine haben vor allem ökologischen Wert, da sie Höhlenbrütern wie Kleiber, Grün- und Buntspecht Nistplätze, Hirschen und Wildschweinen Nahrung bieten.
Nationalpark Cevennen
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