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Überseegebiete von Frankreich

 

 

 

Überseegebiete

Die Frankreich bis heute verbliebenen Überseedepartements, Gebietskörperschaften und Überseegebiete sind die letzten Reste eines ehemaligen Kolonialreiches von großem Ausmaß.

Es umfaßte fast 20 Millionen km² und war verstreut auf alle Teile der Welt. In den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war das Reich, nachdem es nach dem Ersten Weltkrieg einige der bis 1918 unter deutscher Verwaltung stehenden Kolonien und einige Provinzen des Osmanischen Reiches übernommen hatte, auf dem Höhepunkt seiner territorialen Ausdehnung. In den Jahrzehnten danach verlor Frankreich Stück für Stück sein riesiges Herrschaftsgebiet.

Die Überseegebiete bestehen heute aus vier Departements, vier Überseeterritorien und zwei Gebietskörperschaften und haben eine Fläche von rund 120.000 km² (ohne die antarktischen Gebiete). Dies ist weniger als ein Viertels des Mutterlandes. In den Gebieten leben heute fast 1,5 Millionen Menschen. Die Überseedepartements, Gebietskörperschaften und Überseegebiete sind Teil der Euro-Zone.

Aus wirtschaftlicher Sicht liefern sie tropische Getränke, Früchte und Erze. Französisch-Guyana dient außerdem als Raumfahrtzentrum der Europäischen Union. Der Tourismus ist ein weiteres wirtschaftliches Standbein.


Überseedepartements
(Départements d'Outre-Mer/D. O. M.)

Die vier Überseedepartments

Französisch-Guyana,
(la) Réunion,
Guadeloupe und
Martinique
haben zusammen 13 Arrondissements. Sie sind rechtlich fast vollständig dem Mutterland angepaßt und werden wie ein normales französisches Departement verwaltet.

Als Kompromiß zwischen Autonomie und Eingliederung nach Frankreich wurden im Zuge der Dezentralisierung 1983 die Rechte der Regionalräte auf den Gebieten Wirtschaft, Soziales und Kultur verstärkt und zum ersten Mal direkte Wahlen zu diesen Gremien abgehalten.

Der Artikel 73 der Verfassung sieht darüber hinaus vor, daß Verwaltungsstruktur und Gesetzgebung den besonderen Situationen dieser Gebiete in begrenztem Maße angepaßt werden können.

Alle Departements liegen in der tropischen Klimazone, die Temperaturen liegen ständig über 20°C. Regenzeit im Sommer und Trockenzeit im Winter wechseln sich ab. Am Ende eines Sommers besteht in einigen von ihnen die Gefahr tropischer Stürme. Die hohen Berghänge der Vulkane sind Passatwinden und starken Niederschlägen ausgesetzt. Die niedrigen Berghänge sind wesentlich trockener und sogar für Tourismus geeignet.

Guadeloupe und Martinique befinden sich in der Karibik, Réunion im Indischen Ozean. Bis auf Französisch-Guyana sind sie alle Gebirgsinseln. Die Vulkane sind zum Teil aktiv (Soufrière auf Guadeloupe und der Fournaise auf Réunion) oder bereits erloschen (Mont Pelée auf Martinique).

Da die Küstenstreifen nur eine geringe Fläche einnehmen, wird der große Teil dieser Inseln von den Vulkanen bedeckt. Die Küste besteht aus Felsen und Stränden mit schwarzem (vulkanischer Ursprung) oder weißem (Ablagerungen) Sand und ist zum Teil stark zerklüftet. An manchen Küsten haben sich Korallenriffs gebildet.

Französisch-Guyana
ist ein Überseedepartement auf dem südamerikanischen Kontinent, das vor allem durch Kourou als Raumfahrtzentrum und Startplatz der «Ariane»-Raketen bekannt geworden ist. Das Gebiet ist fast vollständig vom dichten Amazonas-Urwald bedeckt ist, dessen Wachstum durch die extreme Hitze- und Luftfeuchtigkeit ermöglicht wird. Aufgrund seiner Dichte und Unwirtlichkeit, ist Französisch-Guyana nur schwach besiedelt. Die Anhebungen übersteigen nicht die 600m-Marke, die Küste wird von Mangrovenwäldern dominiert.


Überseegebiete
(Territoires d'Outre-Mer/T. O. M.)

Drei der vier französischen Überseeterritorien liegen im Pazifik.

Neukaledonien
ist eine langgestreckte und gebirgige Insel, die von einem Korallenriff umgeben ist und in deren Nähe die kleinen, flachen Loyalty-Inseln liegen. Sie wurden 1774 von James Cook entdeckt und kamen 1853 in französischen Besitz. Durch das mildere Passatklima gibt es auf Neukaledonien eine vielfältige Vegetation und viel Tourismus. In den 80er Jahren führten die Unabhängigkeitsbestrebungen der lokalen Bevölkerung zu einer größeren Autonomie gegenüber dem französischen Mutterland - die Neuregelung wurde 1988 in einer Volksabstimmung in der gesamten Republik gebilligt.

Für das Jahr 2014 ist geplant, daß alle Wähler, die seit mindestens 20 Jahren dort leben, über die vollständige Souveränität des Territoriums entscheiden können.

Französisch-Polynesien
vereint insgesamt 118 Inseln oder Vulkaninseln und Korallenatolle. Bekannt geworden sind die Gebiete vor allem durch das französische Atomwaffen-Versuchszentrum. Der französische Staat hat sich nach der Schließung des Versuchszentrums 1992 verpflichtet, den wirtschaftlichen und sozialen Wandel zehn Jahre lang zu fördern.

Wallis und Futuna
sind zwei Vulkaninseln

Südpolar- und Antarktische Gebiete
(T. A. A. F. - Terres Arctiques et Antarctiques Françaises) Die französischen Südpol und Antarktisgebiete wurden 1772 von den Seefahrern Crozet und Kerguelen entdeckt und bestehen aus den Îles Crozet, Nouvelle-Amsterdam, Saint-Paul und Kerguelen. Sie sind mächtigen Stürmen ausgesetzt und werden von wechselnden Forschergruppen vor allem als wissenschaftliche Basen genutzt. Das gilt ebenfalls für Terre Adélie, einen Teil des antarktischen Festlands.

Vertreter der Überseegebiete sind genau wie die Übersee-Departements im französischen Parlament und im Wirtschafts- und Sozialrat vertreten. Die Bürger der T.O.M. besitzen die französische Staatsbürgerschaft. Die Territoires sind viel dezentralisierter als die Departements und besitzen als Exekutive einen Hohen Kommissar oder einen Administrateur Supérieur. Als lokale Legislativen fungiert (außer in den T. A. A. F.) eine Territorialkammer. Die im französischen Parlament verabschiedeten Gesetze finden hier nur Anwendung, wenn dies ausdrücklich vorgesehen ist. Auf der anderen Seite besitzt die Regierung vielfältige Möglichkeiten, mit Hilfe von Verordnungen in die Gebiete hineinzuregieren.

Gebietskörperschaften mit Sonderstatus
(Collectivité territoriales / Collectivité départementale)

Mayotte
liegt im Indischen Ozean vor Madagaskar und besitzt seit 1976 als letzte bei Frankreich verbliebene Komoren-Insel den Status einer Gebietskörperschaft mit Sonderrechten (Collectivité départementale). Diese besondere Stellung wurde 2000 noch einmal erweitert und ähnelt dem Status der Übersee-Departements. Die Komoren-Inseln haben sich 1975 unabhängig erklärt.

Saint-Pierre-et-Miquelon
ist eine kleine Inselgruppe im Atlantik vor der kanadischen Küste und hat seit 1985 ebenfalls die Rechte einer Gebietskörperschaft mit Sonderstatus. Diese Inselgruppe lebt fast ausschließlich vom Fischfang. Mit dem Sonderstatus Collectivité territoriale wurde im Falle von St. Pierre und Miquelon den besonderen Bedingungen der wirtschaftlichen Beziehungen der Inseln zu Kanada Rechnung getragen. Seit 1946 besaß die Inselgruppe den T.O.M-, seit 1976 hatte sie Departementsstatus.


Währung und Fläche
In der Franc-Zone sind vor allem frühere französische Kolonien und jetzt unabhängige Staaten in West- und Zentralafrika mit dem französischen Franc und damit auch mit dem EURO verbunden.

Der Euro ist die Währung in den Überseedépartements, den T. A. A. F. sowie auf Mayotte.

Für sie gibt es aber eine eigene Notenbank (Institut d'Émission des Départements d'Outre-mer/IEDOM) mit Sitz in Paris.

In den T. O. M. (außer den T. A. A. F.) sind hingegen CFP-Francs (Comptoirs français du Pacifique) im Umlauf. Sie stehen zum französischen Franc in einem festen Kursverhältnis (1 CFP-Franc = 0,055 FF). Auch für diese Gebiete gibt es ein eigenes Noteninstitut (Institut d'Émission d'Outre-mer) mit Sitz in Paris.

Fläche und Einwohner:

Überseedépartements (Départements d'Outre-mer/D. O. M.)

Französisch-Guayana 90.000km² - 168.000 Einwohner
Guadeloupe 1.704km² - 420.900 Einwohner
Martinique 1.106km² - 411.500 Einwohner
(La) Réunion 2.512km² - 717.700 Einwohner
Gebietskörperschaften (Collectivités Territoriales)


Mayotte 374km² -149.300 Einwohner
St. Pierre und Miquelon 242km² - 6.300 Einwohner
Überseegebiete (Territoires d'Outre-mer/T. O. M.)

Französisch-Polynesien 4.167km² - 242.100 Einwohner
Neukaledonien 18.575km² -197.400 Einwohner
Südpolar- und Antarktische Gebiete (T. A. A. F.) 439.391km² - 128 Bewohner
Wallis und Futuna 274km² - 15.100 Einwohner
Stand: Januar 1997

Mutterland: 543.965km² * 58,97 Millionen Einwohner