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Zeitungen in Frankreich

 

 

 

Geschichte der Zeitungen in Frankreich
Mit der Erwähnung der Pressefreiheit in der Deklaration der Menschen- und Bürgerrechte wurden die Grundlagen der heutigen Pressefreiheit bereits 1789 gelegt. In Artikel 11 heißt es dort:

Der freie Austausch der Gedanken und Meinungen ist eines der kostbarsten Menschenrechte; jeder Bürger kann mithin frei reden, schreiben und drucken, vorbehaltlich seiner Verantwortlichkeit für den Mißbrauch dieser Freiheit in den durch das Gesetz bestimmten Fällen.

Doch aus der Deklaration konnten Bürger und Unternehmer noch keine Rechtsgarantien ableiten. Erst am 22. Juli 1881 wurde die Meinungs- und Pressefreiheit in Frankreich gesetzlich etabliert. Als Folge dieser gesetzlichen Regelung kam es zu einem starken Wirtschaftswachstum im Pressebereich, weil viele Zeitungen gegründet wurden.

Als die Wehrmacht Frankreich besetzt hielt, kollaborierten einige Zeitungen mit den Besatzern - de Gaulle nahm dies zum Anlaß, die Presselandschaft zu «säubern» und neu zu organisieren. In seiner Zeit als provisorischer Regierungschef erließ der General zwischen Juni und August 1944 drei Verordnungen, die zum Ziel hatten, die Presse vor politischem, wirtschaftlichem oder auch kommerziellem Druck zu schützen.

Wie die Rundfunkindustrie erlebte auch die Presselandschaft in den 80er Jahren einen großen Umbruch. Die Regierung versuchte mit den Gesetzen vom 23. Oktober 1984, vom 1. August 1986 und 27. November 1986, Medienvielfalt und Meinungsfreiheit in diesem Bereich zu sichern. Ein Kernpunkt der gesetzlichen Regelung sieht vor, daß eine Pressegruppe nicht mehr als 30 Prozent der Tageszeitungen kontrollieren darf.

Ob das Zeitungsgeschäft aber auch in Zukunft noch lukrativ sein wird, bleibt abzuwarten. Die Leseneigung der Franzosen gibt jedenfalls Anlaß zur Sorge. Kaum noch 40 Prozent der über 15 Jahre alten Franzosen liest heute noch täglich (oder fast täglich) eine Tageszeitung - in den 50er Jahren waren dies immerhin fast 55 Prozent.

Überregionale Presse
Die überregionale Tagespresse umfaßt über 70 Zeitungstitel und erreicht pro Tag rund neun Millionen Leser in Frankreich. Die bekannteste französische Tageszeitung, Le Monde, hat eine Auflage von rund 380.000 Exemplaren. Der konservative Le Figaro folgt mit etwas weniger als 370.000 Exemplaren. Als dritte überregionale Tageszeitung kommt der linken Libération mit 170.000 Exemplaren noch eine gewisse Bedeutung zu.Obwohl die Bedeutung der parteieigenen Tageszeitungen in den vergangenen Jahrzehnten rapide abgenommen hat, geben die Kommunisten auch heute noch die 1904 von Jean Jaurès gegründete «L'Humanité» heraus. Ihre Bedeutung ist aber stark begrenzt. Dies gilt auch für das RPR-Organ «La Lettre de la Nation» und die Zeitung der extremen Rechten «Présent».

Die katholische Tageszeitung «La Croix - L'Evènement» ist nicht der Meinungspresse zuzuordnen und verbreitet eher allgemeine Informationen.

Frankreich verfügt über zwei konkurrierende Tageszeitungen der Boulevardpresse. Die konservative Tageszeitung «Le Parisien» hat heute eine Auflage von ca. 400.000 und ist damit wesentlich erfolgreicher als «France Soir», die sich seit dem letzten Jahrzehnt in einer schweren Krise befindet. Noch in den 50er Jahren verkaufte «France Soir»über 1,5 Millionen Exemplare am Tag - heute sind es noch knapp 200.000.

Regionalpresse
Die Regionalpresse in Frankreich verfügt über eine große Tradition und hat den Siegeszug von privatem Hörfunk und Fernsehen im Vergleich zur überregionalen Presse gut überstanden. Traditionell gibt es in Frankreich häufig auch nur eine Tageszeitung in der jeweiligen Region. Das System konkurrierender Tageszeitungen, wie es in Deutschland noch bis vor kurzem in vielen Regionen vorhanden war, kennt Frankreich nicht. Der regionale Markt ist zwischen den großen Zeitungshäusern aufgeteilt. Da sich das Anzeigenaufkommen somit nur auf jeweils eine Zeitung in der Region konzentriert, leben die Regionalzeitungen auch gut von ihrem Geschäft, das heute von wenigen Großverlagen beherrscht wird.

Die auflagenstärkste französische Regionalzeitung ist heute Ouest-France. Mit 17 verschiedenen Ausgaben und einer Gesamtauflage von 800.000 Exemplaren deckt sie fast den gesamten Westen Frankreichs ab. Über unterschiedliche Lokalausgaben verfügen auch «Sud-Ouest», «La Dépêche du Midi»und «La Voix du Nord».

Nach einem starken Konzentrationsprozeß in den 70er Jahren haben sich vor allem zwei Verlage zu großen Verlagsgruppen gewandelt.

Die Gruppe Hachette-Filipacchi
ist auf dem Zeitungsmarkt mit

Le Provencal,
Le Méridional und
La République
vertreten.

Der Verlag Robert Hersant
kontrolliert mit

Nord-Éclair,
Le Havre-Libre,
Les Dernières Nouvelles d'Alsace,
Nord-Matin,
Le Progrès de Lyon,
Le Dauphiné Libre,
Paris-Normandie und
Midi-Libre
nicht weniger als 30 Prozent des Marktes.

Satire
Die bekannteste französische Wochenzeitung ist der satirische «Canard Enchaîné», der immer dann zur Stelle ist, wenn es gilt, in der französischen Politik Skandale aufzudecken. Neben ihm kümmern sich noch fünf wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazine um die Leser.