Höhlen in Frankreich
Grottes de Calès
Für die südlichen Alpilles sei ein Abstecher zu einer wenig bekannten Sehenswürdigkeit empfohlen. Was man neumodisch von einem Themen- und Erlebnispark in Sachen Vor- und Frühgeschichte erwarten würde, das bietet ein einfaches Waldstück beim Dorf Lamanon zwischen Senas und Salon:
Die Grottes de Cales bilden eine der größten und wichtigsten prähistorischen Höhlensiedlungen Frankreichs.
Man parkt am Kirchplatz von Lamanon und steigt dann hinter der Kirche den Weg Richtung Wald hinauf. Der Rundgang ist beschildert, die kleine Schleife in blauer, die große in grüner Farbe.
Nach kurzer Zeit stößt man auf einen gewaltigen Kalkstein-Block, in dem zunächst die Natur in Form von Auswaschungen, dann, daran anknüpfend, der Mensch Höhlen verschiedenster Größe gebildet hat.
Man erkennt Eingänge und Fenster, Rinnen, die zu Rückhaltebecken führen, Stufen, Ausguckposten und ähnliches mehr. Wer das Gebiet weiter erkundet, entdeckt an der der Sonne zugewandten Seite des Berges eine Vielzahl noch erstaunlicherer Behausungen, die sämtlich in den bloßen Felsen gegraben wurden. Man findet verschiedene, mit Durchbrüchen verbundene Zimmer, Vorratsnischen in den Wänden oder auch eine Terrasse.
Foto von Manfred Rausch
Die Grotten von Cales waren auf jeden Fall in keltoligurischer Zeit bewohnt, wahrscheinlich auch schon im Neolithikum. Noch die Menschen des Mittelalters fanden hier Zuflucht. Der nachgiebige Stein, der dies alles erst möglich machte, hat über die Jahrtausende natürlich viele Spuren menschlicher Einwirkung wieder verschwinden lassen, auch überlagern sich Spuren aufeinander folgender Bewohner. Deshalb stellen die Grotten von Cales die Forscher immer noch vor einige Rätsel.
www.m-rausch.de.vu
|