Hyeres
 
 
 
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Natur in Hyeres

 

 

 

 

 

Pflanzen und Tiere

Eine der berühmtesten mediterranen Blütenpflanzen, die sogenannte Mimose, kam 1880 von Australien an die Cote d' Azur. Die Blaugrüne Akazie, wie sie richtig heißt, blüht hier bereits im Dezember/Januar und wurde zum knallgelben Sinnbild des ewigen Frühlings an mediterranen Küsten.

Zu den Einwanderern, die heute als typisch mediterran gelten, zählen auch die violett leuchtende Bougainvillea aus Brasilien, die Dattelpalme aus Arabien und der Orangenbaum aus Asien.

Die ursprünglich amerikanischen Feigenkakteen, deren stachlige Früchte essbar sind, verwildern ebenso leicht wie die peruanische Baumwolle, die amerikanische Agave und der Granatapfel aus Südwestasien.

Ein Einheimischer, der an der ganzen Küste verschwenderisch blüht, ist der Oleander. Sein bevorzugter Lebensraum sind Flussbette, die zeitweise austrocknen.

Leicht feuchte Böden will die Myrte, deren zarten weißen Blüten das Haar der Bräute schmückten. Mit dem Mastixstrauch und der Wildform des Olivenbaums bildet die Myrte eine typische Pflanzengemeinschaft, die sich nur an den heißesten Orten bildet.

Eine charakteristische Pflanze der felsigen mediterranen Küsten ist die Baumwolfsmilch, die bei Sommerbeginn die Blätter abwirft und erst bei den ersten Regenfällen im Herbst wieder austreibt.

Am selben Standort steht die Zwergpalme. Neben Strandkiefern sind die dekorativen Pinien häufig; ihre köstlichen Samen, die Pinienkerne, werden zu regionalen Spezialitäten verarbeitet.

In der hohen Macchie an der Küste und im landesinnern leuchten die roten Früchte der Erdbeerbäume, die auf Port­Cros und im Massif des Maures größere Bestände bilden.

Der prachtvolle Erdbeerbaumfalter ist von ihm abhängig, da er sich im Raupenstadium ausschließlich von seinen ledrigen Blättern ernährt.

Der »Zweischwänzige Pascha«, wie ihn die Franzosen nennen, wird immer seltener, einerseits wegen der Sammler und andererseits, weil die Waldbrände seine Futterpflanze vernichten.

Ein Baum, der auf den Inseln rar ist (auf Port-Cros kommt er nur in der Vallee de la Solitude vor), war im Mauren-Massiv von wirtschaftlicher Bedeutung: die Korkeiche. Ihre etwa 5 cm dicke Borke wird abgeschält und zu Zapfen, Isolationsmaterial usw. verarbeitet.

Frisch entrindet ist der Stamm leuchtend rot, später wird er dann schwarz; die Borke wächst innerhalb von 10 Jahren nach. Aus dem Holz der Baumheide werden auch heute noch in Cogolin Bruyerepfeifen hergestellt.

Auf Port-Cros gibt es rund 530 einheimische Pflanzenarten, darunter ein paar, die nur hier vorkommen. Da die Insel seit 1890 nicht mehr landwirtschaftlich bebaut wird, ist sie fast vollständig bewaldet, vorwiegend mit Strandkiefern und Erdbeerbäumen.

Von wissenschaftlichem Interesse ist dieser Wald in erster Linie, weil er sich seit mehreren Jahrzehnten ungestört entwickeln konnte.

Die Unterwasserflora wird auf Port-Cros ebenfalls beobachtet.

Obwohl hier die Welt noch heil scheint, macht ihr die Verschmutzung zu schaffen. Eine nur im Mittelmeer vorkommende Blütenpflanze ist das Neptungras. Es bildet große und dichte Unterwasserwiesen und ist als »Kinderstube« zahlreicher Meerestiere von eminenter Bedeutung. Man hat festgestellt, dass die Wiesen langsam verschwinden und die Pflanzen sich nicht mehr vermehren.

Versuche, Neptungras zu züchten und anzupflanzen, erwiesen sich als schwierig. Die braunen Kugeln, die man häufig am Strand findet, sind ausgerissene und von der Brandung zu Bällen geformte Neptungräser.

Die faszinierende Unterwasserwelt der Algen, Korallen, Fische, Muscheln und Schalentiere ist auf Port-Cros am leichtesten zwischen dem Strand von Palud und der Insel Rascas zu entdecken.

Wer nicht tauchen oder schnorcheln mag, kann auch in der Uferzone Wassertiere und Algen entdecken.

Der Nationalpark hat zudem eine interessante terrestrische Tierwelt aufzuweisen.

Der auf der Insel heimische Europäische Blattfinger-Gecko, eine kleine Echsenart, und der Sardische Scheibenzüngler, ein massiger Frosch, kommen auf dem französischen Festland nicht vor.

Der Halbfinger­Gecko hingegen ist auch an der Küste verbreitet. Die besonders großen und anders als auf dem Festland gefärbten Mauereidechsen sind ein Beispiel für die Entwicklung einer Population, die während jahrtausenden isoliert lebt.

Auffällig ist, dass außer Wildkaninchen, Hausratten und Waldmäusen fast keine Säugetiere vorkommen.

Bis 1920 gab es auf den Iles d'Hyeres zudem Mönchsrobben (bis 1940 an der Cote d' Azur).

Man will die kurz vor der Ausrottung stehende Mittelmeer-Robbe züchten und auf Port­Cros ansiedeln.

Unter den 114 Vogelarten, die in Port-Cros regelmäßig beobachtet werden, brüten 21 auf der Insel; im Mauren-Massiv sind es 30-35. Am interessantesten ist die Vogelbeobachtung in Port-Cros während des Frühjahrszugs von April bis Mai.

Allgegenwärtig und nicht zu überhören sind die Weißkopfmöwen, die seit 1940 an der südfranzösischen Küste in großen Kolonien im Fels nisten.

Es brüten Wander­ und Turmfalken, Sperber, Zwergohreulen, Alpensegler, Wiedehopfe, Blaumerlen, Nachtigallen, Provencegrasmücken und Stieglitze.

Der farbenfrohe Bienenfresser pflanzt sich hier zwar nicht fort, wird aber den Sommer über immer wieder gesehen.

Im Hinterland der Cote d' Azur brütet er kolonieweise.