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Ile de Noirmoutier

 

 

 

 

Die südlich der Loiremündung und der Bucht von Bourgneuf gelegene Insel, kann von Pornic aus mit dem Schiff erreicht werden. Vom Festland wird sie nur durch die knapp 1 km breite Durchfahrt von Fromentine getrennt.

Diese wurde 1971 durch eine moderne mautpflichtige Straßenbrücke überspannt, so dass die Insel rasch erreicht werden kann. Vorher war sie nur von Beauvoir bzw. Bellevue über einen nur zur Zeit der Ebbe befahrbaren Straßendamm - die Passage de Gois - zu erreichen. Dieser etwa 4 km lange Fahrweg, der durch Baken gekennzeichnet ist, kann auch heute noch bei Niedrigwasser benutzt werden.

ILE DE NOIRMOUTIER

Die Insel schiebt sich vom Festland aus in nordwestlicher Richtung in den Atlantik. Sie ist 20 km lang, zu einem großen Teil sehr schmal und wird bis zu 7 km breit. Ihre Gesamtoberfläche umfasst nicht ganz 6000 ha. Rund 1200 ha sind Salzsümpfe, 900 ha sind Dünen. Sie ist ziemlich flach, hat aber im Norden eine reizvolle Felsenküste.

Das Klima ist dank des vorbeiführenden Golfstromes sehr mild. Entsprechend üppig ist der Pflanzenwuchs, besonders im nördlichen Teil. Weil im Januar schon Mimosen blühen können, wird die Insel auch als Mimoseninsel bezeichnet.

Auf verschiedene Siedlungen verteilt wohnen hier etwa 10.000 Einwohner.

ILE DE NOIRMOUTIER

Wenige vorgeschichtliche Funde lassen darauf schließen, dass damals die Insel noch mit dem Festland zusammenhing. Immer wieder hat das Meer der Insel zugesetzt. Zuletzt wohl 1882, als bei der engen Stelle von La Gueriniere die Insel fast geteilt worden wäre.

Ins Licht der Geschichte rückte die Insel mit dem Auftreten des Heiligen Philbert um 680. Während seines Wirkens wurden Siedlungen, Straßen und Salzgärten angelegt. Später versuchten die Normannen, Spanier und Engländer, die Insel in ihren Besitz zu bringen.

Vom 11. bis 13. Jahrhundert unterstand sie den Herren von La Garnache, anschließend gehörte sie zur Verwaltung La Tremouille, und 1676 wurde sie von den Holländern besetzt. 1720 fiel sie dann an den Herzog von Bourbon. Während der Revolution besetzten 1793 rund 2000 Landleute der Vendee unter N. de Charette die Insel. Bereits ein Jahr später wurden diese aber von den Republikanern unter General Haxo wiederum besiegt.

ILE D'YEU Wissenschaft für sich: Strandkabinen
Unter Denkmalschutz stehen auch die altertümlichen Strandkabinen, die auf beiden Inseln, Noirmoutier und Ile D'Yeu, eine nostalgische Stimmung verbreiten. Es handelt sich um eine Art Familienerbstücke: Sie dürfen weder verkauft noch vermietet und schon gar nicht abgerissen werden.

Auch neue Kabinen dürfen nicht errichtet werden. Darüber hinaus gibt es eine regelrechte «Hüttenwissenschaft», die Hütten und Häuschen auf den Inseln nach Größe und Zweck unterscheidet. Viele dienten als Lagerräume. Nur in den kleinen weißen Exemplaren zogen sich die ersten Touristen ihre Badekleidung an.

Touristenzugang übers Watt
Auch diese Bucht säumen die hübschen Strandkabinen. Das Hotel an der Uferpromenade hat trotz oder gerade wegen der abblätternden Farbe den Charme aus den Zeiten der ersten Urlauber gewahrt. Heute zählt der Tourismus zu den Haupteinnahmequellen der Insel. Auf 10 000 Bewohner kommen bis zu 120 000 Besucher im Jahr.

Besonders spektakulär ist der «Gois», die 4500 Meter lange und nur bei Ebbe befahrbare Verbindungsstraße zwischen Noirmoutier und dem Festland. Bis heute ertrinken hier immer wieder Menschen, die von der Flut überrascht werden. Manche können sich auch in einen der Metallkörbe retten, die entlang des Wegs auf hohen Stangen angebracht sind, und von dort aus zusehen, wie ihr Auto in den Wellen des Atlantik verschwindet.

Inselspezialität Kartoffel
Seit 1971 verbindet auch eine Brücke die Südspitze der Insel mit dem Festland, so dass Besucher kaum bemerken, dass sie eine Insel betreten. Die Fahrt übers Land führt vorbei an Pinienwäldern und vor allem durch kultivierte Natur. Am Wegesrand tauchen die Reservoirs des «weißen Goldes» der Insel auf: In labyrinthartigen Becken aus Schlamm reifen die Salzkristalle, die später als «fleur de sel» (Salzblume) verkauft werden.

Außerdem bauen die Inselbewohner eine weltweit einzigartige Kartoffelsorte an, die als Spezialität gilt - und sie züchten Austern, die in vielen Restaurants frisch auf den Tisch kommen.

ile-noirmoutier.com/