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Ile d'Yeu

 

 

 

 

Weit draußen im Atlantik, etwa auf der Höhe von St. Gilles-Croix-de-Vie, von der Küste etwa 24 km entfernt, liegt diese kleine Insel. Sie gehört zwar zur Vendee, erinnert aber - insbesondere mit ihrer Südküste - an die Bretagne. Doch nicht nur dies, auch Familiennamen oder Haus- und Siedlungsbezeichnungen, können an die Bretagne erinnern.

Sie ist nicht ganz so leicht zu erreichen wie die anderen der französischen Atlantikküste vorgelagerten Inseln.

Die Fährschiffe verkehren von dem etwa 25 km weiter nördlich gelegenen Fromentine aus. Während der Saison bis etwa Mitte September besteht mehrmals täglich, sonst einmal täglich Schiffsverbindung. Auf die verhältnismäßig kleine Insel, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß erwandert werden kann, das Fahrzeug mitzunehmen ist auch bei längerem Aufenthalt kaum zu empfehlen. Da außerdem die Fährboote nur bis zu 3 PKWs mitnehmen können, ist - zumindest für die Saison - eine mehrwöchige vorherige Anmeldung erforderlich. Während der Hauptsaison gibt es von St. Gilles-Croix-de-Vie und von St. Jean-de-Monts aus ebenfalls noch Schiffsverbindungen.

Heute versorgt ein unterirdischer Kanal die Insel mit elektrischem Strom. In den Sommermonaten entladen sie im Hafen Port-Joinville, zugleich größter Ort der Insel, ganze Schwärme von Touristen. Bis zu 30 000 Besucher kommen jedes Jahr auf die kleine Insel. Längst gibt es mehr Zweit- als Erstwohnsitze. Permanent leben nur noch 4800 Einwohner auf der Ile d'Yeu. Bis heute hat sich aber ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten. Die Menschen sind stolz auf ihre pittoreske Heimat, die landschaftlich weniger spektakuläre Insel Noirmoutier zählt für sie schon zum Festland.

Die Insel ist knapp 10 km lang und bis zu 4 km breit. Ihre höchste Erhebung beträgt etwa 40 m, der Küstenumfang etwa 31 km. Auf der Insel wohnen ca. 5000 Einheimische. Dadurch ist sie ziemlich dicht besiedelt. Außerdem wird sie wegen ihrer landschaftlichen Schönheit viel von Touristen frequentiert.

Ihre Oberfläche umfasst 2250 ha. Die schieferhaltige Hochebene kann also auch hier ihre Verwandtschaft mit der bretonischen Küste, insbesondere mit der Belle-Ile, mit der sie auch des Öfteren verglichen wird - nicht verleugnen.

Hinweise auf die recht frühe Besiedlung der Insel sind zahlreiche Megalithen in den verschiedensten Formen, wie Dolmen und Menhire. Zur Römerzeit trug sie den Namen Oia.

Schon im 4. Jahrhundert soll sie christianisiert worden sein. Auf das 6. Jahrhundert geht das später wieder zerstörte Kloster St. Sauveur zurück. Ein zweites Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Von den vielen Okkupanten der Insel, den Normannen, Engländern, Spaniern und Seeräubern, konnten sich nur die Bretonen halten. Vor allem saßen sie auf der nördlichen Hälfte der Insel. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts beherbergte die Insel einen ersten prominenten Gast, den Grafen von Artois, den späteren König Charles X.

Einem zweiten Prominenten wurde die Insel rund 150 Jahre später zum letzten Aufenthalt: Marschall Petain, der französische Staatschef der Kriegs- und Besatzungsjahre, wurde von November 1945 bis zu seinem Tod im Juli 1951 dort gefangen gehalten.

 

ILE D'YEU Wissenschaft für sich: Strandkabinen
Unter Denkmalschutz stehen auch die altertümlichen Strandkabinen, die auf beiden Inseln, Noirmoutier und Ile D'Yeu, eine nostalgische Stimmung verbreiten. Es handelt sich um eine Art Familienerbstücke: Sie dürfen weder verkauft noch vermietet und schon gar nicht abgerissen werden.

Ile d'Yeu

Auch neue Kabinen dürfen nicht errichtet werden. Darüber hinaus gibt es eine regelrechte «Hüttenwissenschaft», die Hütten und Häuschen auf den Inseln nach Größe und Zweck unterscheidet. Viele dienten als Lagerräume. Nur in den kleinen weißen Exemplaren zogen sich die ersten Touristen ihre Badekleidung an.

Inselspezialitäten

Auf der Île d'Yeu bekommt man bei Maryse Mousnier den köstlichen Pflaumenkuchen Tarte aux pruneaux vendéenne . Madame Dupont stellt ihrerseits den einzigen Ziegenkäse der Insel her, ein in Asche gewendeter Weichkäse mit einem ausgeprägten Ziegen- und einem leichten Jodgeschmack.

ILE D'YEU