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Ile de Brehat

 

 

 

 

ILE DE RE Gesamtkunstwerk Insel

Die Ile de Bréhat, von ungezählten Klippen sowie 86 kleinen Eilanden umgeben, begrüßt den Neuankömmling nicht nur mit schmucken Gutshäusern. Palmen, Agaven und Mimosen zeugen von einem besonderen Mikroklima.

ILE DE RE Port-Clos

Der Wind pfeift ziemlich stark und sorgt für hohe Wellen. Das kleine Fährschiff wird zu kämpfen haben, auch wenn die Überfahrt nur eine Viertelstunde dauert. Unter den Einheimischen, die mit dieser allerletzten "Navette" des Tages zurück auf ihre Insel wollen, fällt eine freundliche ältere Dame auf. Für den Markttag war sie auf dem Festland. "Ja, im Winter sind wir nur 300 auf der Ile de Bréhat, das ist der harte Kern", erzählt sie. Im Sommer dann wächst die insulare Bevölkerung auf 7000 an: Touristen und Zweitresidenzler stürmen die Insel vor der bretonischen Ärmelkanalküste. Es muss also etwas dran sein an dem Ruf, Bréhat sei ein Kleinod für Inselfreaks.

ILE DE BRÉHAT

"Das Licht ist hier außergewöhnlich, die Sonne scheint bei uns länger als in Paris", ruft die Dame dem Gast hinterher und legt ihm noch rasch "einen Platz der Stille", das Maudez-Kreuz am Westende, ans Herz, wo nur die Vögel zu hören sind und man am Ende der Welt zu sein glaubt. In der geschützten Hafenbucht von Port-Clos ganz im Süden von Bréhat ist es windstill, und es riecht nach Tang. Die Ebbe hat die wenigen Segel- und Fischerboote im Schlick aufgebockt. Wegen des Niedrigwassers legt die "Navette" am äußersten dritten Steg an. Ganz oben auf den Felsen sind einzelne einladende Häuser zu sehen.

Im Hafenhotel "Bellevue" warten ein Zimmer mit Aussicht, wie der Name des Etablissements schon verspricht, und die Bitte, "nicht zu spät vom Spaziergang zurückzukommen". Wie so oft auf einer Insel gehen auch hier die Uhren anders. Die schmalen Gassen zu der "Hauptstadt" Le Bourg sind nur schummerig beleuchtet, und es duftet allenthalben. Im Dunkeln kann wohl nur ein Botaniker wissen, was hier alles blüht - es muss eine Pracht sein. Die Düfte und die Ruhe sorgen für einen angenehmen Schlaf. Draußen ist die steigende Flut zu hören.

 

Frühmorgens parkt ein Traktor am Kai, um von der ersten "Navette" ein paar Säcke Post abzuholen. Die nur etwa 3,5 Kilometer lange und 1,5 Kilometer breite Insel, von ungezählten Klippen sowie 86 kleinen Eilanden umgeben, kennt keinen Autoverkehr. Einige Traktoren und die Fahrradanhänger dienen dem Transport. Vom Erker des Hotelzimmers aus ist das Festland mit der Pointe de l'Arcouest zu sehen. Die frühere Piratenhochburg begrüßt den Neuankömmling nicht nur mit ansehnlichen Residenzen, umschmeichelt von ersten Sonnenstrahlen: Palmen, Agaven und Mimosen zeugen von einem besonderen Mikroklima. Die Wolken ziehen oft über Bréhat hinweg, der Regen nervt dann die Festland-Bretonen.

Verschlungene Wege führen überall hin und letztlich wieder zurück zum Marktplatz von Le Bourg. Auf der Ile des Fleurs, der Blumeninsel, wie Bréhat auch genannt wird, können Besucher Fahrräder mieten, aber genauso gut zu Fuß gehen. Der schmale Weg zum östlichen Guerzido-Strand führt vorbei an weiß getünchten Gutshäusern in weitläufigen Gärten. Hinter den alten Mäuerchen an die Hauswand geduckt oder stolz im Vorgarten wechseln sich Lavendel, Hortensien, blaue Schmucklilien, Goldlack und selbst Oleander ab. Alles ist fast zu schmuck und sauber - so als wetteiferten die Insulaner darum, aus ihrer Insel ein Gesamtkunstwerk zu machen.

ILE DE BRÉHAT

Im Café am Marktplatz steht ein Glas mit Sand, Muscheln und getrockneten Seesternen auf dem Holztisch neben dem gerade servierten Café au lait. Bei Jazz- oder Hip-Hop-Musik kann man gut verschnaufen, um dann den raueren, ganz anderen Teil der Insel zu erkunden, den Norden. Denn eigentlich besteht Bréhat aus zwei Inseln, die am Port de la Corderie durch eine kleine Brücke von Vauban verbunden sind - für den Fachmann trutziger Befestigungsbauten muss diese Arbeit vor etwa 300 Jahren doch ein Klacks gewesen sein. Vorbei an Äckern und Wiesen, auf denen Kühe weiden und einige Pferde sich austoben, führt der einsame Weg zu der fernen Pointe du Paon mit seinem "Pfauen"-Leuchtturm.

Welch ein Kontrast zum lieblichen, belebten und blühenden Südteil: Die zerklüftet aufgetürmten rosa Felsen erinnern an das Esterelgebirge an der Côte d'Azur, die sanft hügelige Landschaft auf dem Pfad dorthin sonst eher an Irland. Nur ein paar Segelschiffe am Horizont zeigen, dass der Gast am stark befahrenen Ärmelkanal steht.

Bei der Rückkehr an den Hafenarchipel von Port-Clos bleibt noch Zeit für einen Schwenker zur südlichen Westseite. In der versteckten früheren Citadelle sind heute Künstlerateliers und die Glasbläsereien von Bréhat untergebracht. An einer Mühle vorbei geht es zum Maudez-Kreuz, das die ältere Dame empfohlen hatte. Die letzten Sonnenstrahlen lassen noch einen Blick auf den Archipel zu, das übersät mit Felsen und Eilanden ist. Attraktiver ist da nur der Rundblick von der Michaels-Kapelle, die ganz in der Nähe liegt.

ILE DE BRÉHAT

Bei einem Glas Muscadet erholt sich der Insel-Postbote derweil am Marktplatz von seiner Tagesarbeit. Auf der Insel gibt es keine Straßennamen, also auch keine Hausnummern. Er muss bei seiner Fahrt durch hohle Gassen also genau wissen, wer wo wohnt. So langsam senkt sich die Dunkelheit über Le Bourg. Nur wenige Straßenlaternen weisen den Weg zurück zum Hafen. Die Insel geht früh schlafen. Die Hecken sind frisch beschnitten, der Rasen ist jetzt englisch kurz. Die erste Fähre am nächsten Morgen wird dem Postboten wieder Säcke und damit Arbeit anliefern - den Gast bringt sie zurück zum Festland.

Von Hanns-Jochen Kaffsack, gms

ILE DE RE Syndicat d'Initiative

ILE DE RE Le Bourg 22870 ILE-DE-BREHAT
Tél. : 02 96 20 04 15

ILE DE RE Mairie 22620 PLOUBAZLANEC
Tél. : 02 96 55 80 36

 

ILE DE RE Camping

CAMP MUNICIPAL LA POINTE DE GOAREVA
RN 786 22870 ILE DE BREHAT
Sélection Guide officiel Camping-Caravaning

ILE DE BRÉHAT

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