Basilique Saint-Martin-d'Ainay in Lyon
Nur die Basilika steht noch von der einst berühmten und mächtigen Benediktinerabtei von Ainay.
Im Jahr 1107 durch Papst Paschalis 11. eingeweiht, ist sie die älteste erhaltene Kirche Lyons und mit der klaren kompakten Architektur ein schönes Beispiel der Romanik.
Die Fassade der Einfachheit und Strenge ausstrahlenden dreischiffigen Kirche wird von dem massigen 31 m hohen Glockenturm beherrscht. Er umfasst drei, durch Rundbögen durchbrochene Stockwerke. Seine horizontale Gliederung wird durch rot eingelegte Steinbordüren hervorgehoben, die sich an den Halbbögen der Fenster wiederholen.
Der Turm wird von einer vierseitigen Pyramide gekrönt, die an ihren Ecken noch einmal mit Dreiecken besetzt wurde, was ihm ein seltsam spitzohriges Aussehen verleiht.
Nachdem er im Laufe der Jahrhunderte mit Moosen und Kräutern zuzuwuchern drohte (es soll sogar eine botanische Untersuchung über die "Flora des Glockenturmes von Ainay" existieren), gelang den Restauratoren im 19. Jahrhundert die Wiederherstellung seines ursprünglichen Gesichts.
Klare, schlichte Linien bestimmen auch den Innenraum der Kirche, in dem wegen der kleinen Fenster meist Dämmerlicht herrscht. Geschickt steigert sich zum Altarraum hin die Ausarbeitung künstlerischer Details. Die Kapitelle der Vierungspfeiler, über denen sich eine achteckige Kuppel spannt, sind mit biblischen Szenen geschmückt, die den Sündenfall, den hl. Michael mit dem Drachen, Kain und Abel, Johannes den Täufer und die Verkündigung darstellen. Steinerne Tier- und Fabelwesen kann man in der halbrunden Apsis bewundern, die 1855 von dem Lyoner Hippolyte Flandrin ausgemalt wurde.
Vier dicke Säulen, deren Maße nicht recht zu den übrigen Proportionen passen, stehen um den Altar. Sie bilden die ältesten Bestandteile der Kirche und stammen aus dem im Jahr 12 v. Chr. errichteten gallischen Tempel bei Condate.
Später zersägten Mönche die zwei mächtigen Granitmonolithe und transportierten sie auf der Saone nach Ainay.
Rue de I'Abbaye dAinay
Geöffnet:
Täglich 8-11.30 und 16-19 Uhr.
Messe: Montags bis samstags 8 Uhr,
sonntags 8.30 und 11.15 Uhr
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