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Hotel de Ville in Lyon

 

 

 

 

Place des Terreaux

1646, drei Jahre nachdem sich der Sonnenkönig auf dem Französischen Thron niedergelassen hatte, legte Baumeister Simon Maupin den Grundstein für Lyons Rathaus.

Doch sein Werk wurde ein Raub der Flammen, noch bevor das grand siede seinen Pomp voll entfaltet hatte.

1700 unternahm Jules Hardouin-Mansart einen Restaurierungsversuch, den die Lyoner ihm bis heute nachtragen. Die Renaissance-Architektur seines Vorgängers war Mansart zu bescheiden und so vergrößerte er das Rathaus in optisch wirkungsvoller Weise, entsprechend dem neuaufkommenden theatralischen Stil des Barocks, mit dem sich in ganz Frankreich der Absolutheitsanspruch Louis XIV präsentierte.

Der durch Eckflügel begrenzte Mittelbau erhielt ein zweites Stockwerk, und der Glockenturm über der symmetrischen Fassade wurde durch eine Kuppel auf 40 m erhöht. In seinem Gestühl klingen heute 40 Glocken in drei Oktaven, allerdings nur zu Ehren des Papstes oder ähnlich famosen Gästen oder Anlässen. Die kleinste wiegt 13 kg, die größte knapp 5 Tonnen, die älteste gossen die Galloromanen im 2. Jahrhundert.

Der Turm wird rechts von Minerva, links von Herkules flankiert. Henri IV auf seinem Pferd beherrscht die Fassadenmitte unterhalb der Balustrade, seitdem Revolutionäre 1792 Louis XIV entfernt haben. Die großen Fenster zu beiden Seiten des Balkons im 1. Stock haben dreieckige Giebelfelder, das Eingangsportal aus Eichenholz wird von zwei Porphyrsäulen gerahmt.

Das Rathaus ist eines der schönsten Frankreichs, nachts verzaubern es Scheinwerfer in ein strahlendes Schloss.

Im Innenhof, der von der Place de la Comedie aus betreten wird, begegnet man einem Zyklopen von extraordinärer Anatomie: für gewöhnlich besitzt diese Gattung ein Auge zu wenig - dieser Geselle aber riskiert eines zu viel.

Ein Spaziergang durch den Prunk des Rathausinneren ist das Privileg offizieller Gäste. Lyoner und Touristen müssen mit ihrem Besuch auf einen Tag der offenen Tür warten, und der ist selten.

Bei der letzten Gelegenheit drängten sich dann auch 35.000 Neugierige durch die gold- und kristalllüsternen Säle, die im Stil Louis' XIV. überreich dekoriert wurden, und unter Louis Pradel ihren vollen Glanz zurückerhielten.