Hotel-Dieu in Lyon
Place de l'Hopital
Das erste Krankenhaus von Lyon gründeten 542 der Frankenkönig Childebert I. und seine Gattin Ultrogothe westlich der Saone im Viertel Saint-Paul.
600 Jahre später entstand auf der Halbinsel ein zweites städtisches Krankenhaus, das, wiederholt erweitert, Mitte des 18. Jahrhunderts unter der Bauleitung des berühmten Jacques-Germain Soufflot sein heutiges Gesicht erhalten sollte.
1741 wurde der Grundstein der Soufflot-Fassade gelegt, die, wohlproportioniert, über eine Länge von 325 m das rechte Rhone-Ufer schmückt. Der Meister hatte auch Pläne für eine imposante Kuppel angefertigt, reiste aber während der Bauarbeiten nach Paris ab, um dort das Pantheon zu überwölben und überließ die Ausführung dem Architekten Toussaint Loyer, der den Bau nachlässig zu Ende brachte.
Erst 1970 - Loyers Kuppel brannte im Zweiten Weltkrieg aus - wurde der so genannte grand dome des Krankenhauses nach den Originalplänen, wenn auch aus Beton, neu erbaut und erscheint heute als Krönung der noblen Anlage.
Die kleinere Kuppel des Gebäudes wurde 1622 über der nördlichen Kapelle errichtet. Durch den kreuzförmigen Grundriss der vier Krankensäle, die alle in die Kapelle mündeten, konnten die Patienten vom Bett aus an der Messe teilnehmen.
In dem Krankenhaus arbeitete neben anderen ärztlichen Berühmtheiten auch der Geistliche, Arzt und Schriftsteller Francois Rabelais, der in seinem Testament verkündete: "Ich besitze nichts, ich schulde alles, ich vermache den Rest den Armen."
Rund um den Innenhof - derzeit als Autoparkplatz missbraucht - hat man in goldenen Lettern den Wohltätern ihre Spenden quittiert. Nachdem die Geldbeträge seit dem Jahr 1482 kontinuierlich gewachsen waren, bricht die Liste 1932 unvermittelt ab.
Das kleine Musee des Hospices Civils dokumentiert die Lyoner Hospitalgeschichte durch 14 Jahrhunderte.
Geöffnet:
Montags bis freitags
13.30-17.30 Uhr.
Eintritt 3 Euro;
Tel. 78373646
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