Musee de la Civilisation Gallo-Romaine in Lyon
17, Rue Cleberg
Unter dem äußeren Schein betongewordener Hässlichkeit baute Architekt Bernard H. Zehrfuss fünfstöckig in die Tiefe des Hügels Fourviere, und so sind die Überreste der gallisch-römischen Zivilisation da aufgehoben, wo man sie einst fand.
Abwärts wandert der Besucher einen Spiralengang durch siebzehn Sektionen - aufwärts bringt ihn der Fahrstuhl zurück an den Ausgangspunkt.
In jeder Abteilung informiert eine Beschreibung ausgiebig und interessant, wenn auch leider nur auf Französisch, über Entwicklung und Ausprägung der gallo-romanischen Kultur.
Am Eingang ist die deutsche Übersetzung als Buch erhältlich. Für Lateinkundige: die Tafeln des Kaisers Claudius hängen in Saal IV. Dieser Lugdunumer, am 1. August 10 n. Chr. in Lyon geboren, gewährte seinen gallischen Freunden, was er im Senat für sie erstritten hatte: das begehrte römische Bürgerrecht. Sein berühmter Diskurs wurde auf einer Bronzetafel verewigt. Von den Teilstücken der in irgendeinem Jahrhundert zerbrochenen table claudienne sind bis jetzt erst zwei gefunden worden. Vielleicht bringt der Metro-Ausbau die noch fehlenden Scherben ans Tageslicht.
In Saal VIII thront das Gigantenhaupt der Kybele mit Spuren einer ehemaligen Haarbemalung: blutrot. Der nächste Raum ist das Herzstück des Museums. Ein Modell veranschaulicht die Architektur des antiken Lugdunum - daneben gibt ein Fenster den Blick auf das Ausgrabungsgelände frei, so dass in der Vorstellung des Betrachters Damals und Heute verschmelzen können.
Doch auch die Zahlreichen anderen Ausstellungsstücke tragen dazu bei, das antike Lugdunum vor dem Auge des Betrachters wieder lebendig werden zu lassen: Statuen, Grabtafeln, gallische Streitwagen aus der Eisenzeit, wertvolle Mosaike, Hausrat und Gegenstände des täglichen Bedarfs sind mustergültig exponiert.
Geöffnet:
Mittwochs bis sonntags
9.30-12 und 14-18 Uhr.
Eintritt 10 Euro;
Tel. 78259468
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