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Musee des Beaux-Arts in Lyon

 

 

 

 

im Palais Saint-Pierre

Place des Terreaux

Der Lyoner Louvre mit seinen neunzig Sälen wurde 1659-86 von dem Avignoner Francois Royer de la Valfeniere erbaut.

Die ehemalige Benediktinerabtei umschließt einen Garten, in dem man zwischen Bäumen und Rodin-Skulpturen lustwandeln kann. Das Äußere des piemontesisch barocken Palais ist frisch renoviert, und auch im Inneren wird seit kurzem umgehängt und neu geordnet.

Im ersten Stock kann man durch 18 Säle die Entwicklung der Lyoner Malerei vom 17. Jahrhundert bis heute verfolgen. Pierre Puvis de Chavannes (1824-98), mit Pariser Aufträgen reich gesegnet, hat offensichtlich dennoch etwas Muße für seine Geburtsstadt erübrigen können, um die Wände des Treppenhauses mit seinen der Antike nachträumenden Impressionen zu füllen.

In Saal 53 hängen zwei Bilder von Paul Chenavard, der, Lyoner aus Passion, Baudelaire für einen wenig schmeichelhaften Vergleich diente: "Chenavards Kopf gleicht der Stadt Lyon: er ist vernebelt, rußig, gespickt mit Spitzen, wie die Stadt der Kirchtürme und Schornsteine. In diesem Kopf erscheinen die Dinge nicht transparent, sondern spiegeln sich wie durch ein Meer von Dämpfen."

Ein interessantes Beispiel der Kunst des Symbolismus hängt in Saal 51: "Das Gedicht der Seele" von Louis-Francois Janmot. Der "Gedicht"-Zyklus umfasst die ausgestellten achtzehn Gemälde. Einige Hundert Verse, in denen der Maler sein Werk interpretiert, und weitere sechzehn Zeichnungen werden uns von dem Museum leider vorenthalten. (Die kleine, am Museumseingang erhältliche Broschüre verschafft eine vage Vorstellung von Janmots Visionen.)

Seinen Protagonisten begegnet man zum ersten Mal im "Printernps": das Mädchen, symbolisch in weiß, der Knabe in rose. In einer den Franzosen eigenen Vorliebe für das Enzyklopädische lässt er sein Paar den Lebensweg einer typisch Lyoner Seele der ersten Jahrhunderthälfte zurücklegen, von der Wiege übers Grab bis - nimmt man seine letzte Zeichnung "Sursum corda" hinzu - zur Auferstehung. Bedrückend ist "Le Couchemar" (Der Albtraum), eine grandiose Angstvision, wie der Filmregisseur Altred Hitchcock sie nicht besser hätte in Szene setzen können.

In Saal 64 finden Liebhaber eine gut sortierte Münzsammlung, beginnend mit griechisch-römischen: hartgeldgeprägte Charakterköpfe, die seinerzeit Geschichte gemacht haben.

Die Säle 65- 78 versammeln Kunstgewerbliches verschiedener Kulturen und Epochen. Die orientalische Abteilung beginnt mit dem Saal 80.

Eine erschöpfende Gemäldesammlung zieht sich über den zweiten Stock hin. Hier findet man neben ambitiösen Sonntagsmalern so viel versprechende Namen wie Perugino, Veronese, Cranach d. Ä., EI Greco, Rembrandt, Rubens, Delacroix, Courbet, Daumier, Degas, Manet, Monet, Renoir, Gauguin, van Gogh, Dufy, Matisse, Utrillo, Picasso und Max Ernst. Die meisten Bilder wurden leider so eng neben- und untereinander gehängt, dass sie erheblich an Wirkung verlieren. Wer die Räume chronologisch vom 13. bis zum 20. Jahrhundert abschreiten will, beginne in Saal 15.

Die Skulpturensammlung, die über die Räume des 1. und 2. Stockwerks verteilt wurde, umfasst Werke von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Die älteste Statue lächelt einem in Saal 65 entgegen: ein Mädchen aus der Korengruppe der Akropolis des 6. Jahrhunderts v. Chr.

Ein Meisterwerk sind die Miniaturbronzen von Honore Daumier in zwei Vitrinen in Saal 32: sechsunddreißig Karikaturen zeitgenössischer Berühmtheiten, eine triefäugiger und knollennasiger als die andere. Der Karikaturist mit dem enthüllenden Blick porträtierte das Parlament der Julimonarchie, das Karl Marx mit einer "Aktienkompagnie zur Ausbeutung des französischen Nationalreichtums" verglich. Besonders gut gelungen ist Daumier der damalige Lyoner Bürgermeister Dr. Clement-Francois-Victor-Gabriel Prunelle, den er boshaft prune (Pflaume) zu nennen pflegte.

Geöffnet:
Mittwochs bis sonntags
10.30-18 Uhr.
Eintritt frei
Tel. 78280766

Im gleichen Gebäude, Eingang 16, Rue President-Edouard-Herriot, befindet sich das 1984 eröffnete Musee d'Art Contemporain (Museum für Zeitgenössische Kunst), in dem moderne Kunst seit 1960 ausgestellt ist.

Geöffnet:
Mittwochs bis montags 12-18 Uhr
Eintritt 10 Euro
Tel. 78305066