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Bericht über Lyon / Seite 2

 

 

 

 

Die Innenstadt der drittgrößten Metropole Frankreichs liegt auf einer Landzunge zwischen den Flüssen Rhône und Saône. Eine große, politisch, wirtschaftlich und kulturell hochinteressante Stadt! Lyon weist gleichzeitig etwas von der kühleren Lebensart des europäischen Nordens auf und ist ebenso mediterran zu nennen.

Lyon ist mit ca. 500.000 Einwohnern nicht unbedingt als "klein" zu bezeichnen und es gibt viel zu entdecken.

Lyon verfügt über 2 Zentren - das neue "Part-Dieu" auf der anderen Seite der Rhone und das ältere, "alte" Zentrum auf der Halbinsel, welches auch viel interessanter ist. Unternehmen kann man hier viel, ein Bistro reiht sich an das andere, es gibt Irish Pubs, Live-Musik-Clubs, und -für französische Städte ungewöhnlich- eine Vielzahl schwul-lesbischer Bars. Nennenswert das "Cap Opéra" direkt an der Oper, das "Le verre a soi" in der Rue de Capucines, das "One Night", ebenfalls in der Nähe der Oper. Für nähere Infos geht mal auf http://www.gay.it/guide/france/France/Rhone-Alpes/Rhone/Bar/index.php

Erschreckend allerdings die Getränkepreise: Für ein stinknormales Bier legt man meistens um die 3 Euro hin, in manchen Bars sogar 4. Die Cocktails sind nicht die, die man hier so kennt (Caipirinha habe ich nirgends gesichtet), sondern bestehen anscheinend alle aus wahllos zusammengemixtem Alkohol jeder Art und kosten ca. 6-8 Euro - für einen Inhalt von gerade mal 0,2 Litern. Hihi... aber trotzdem, probieren sollte man es mal, und schneller betrunken wird man auch.

Der schönste Aussichtsplatz über der Stadt ist der Fourviére-Hügel, der beherrscht wird von der Basilika Notre-Dame-de-Fourviére. Ein imposantes Bauwerk, das 1872 von dem Lyoner Architekten Pierre Bossan begonnen, 1896 beendet wurde.

Hotels gibt es übrigens auch, die sind allerdings etwas schwer zu finden, wie wir feststellen mussten. Also vorher informieren. 2-Sterne-Hotels reichen völlig aus und sind auch zu zweit ganz gut zu finanzieren mit Preisen um 50-60 Euro in zentraler Lage. Mein Tip: das Hotel de Paris, hier die Web-Adresse:

http://perso.wanadoo.fr/hotel-de-paris-69/IE-indexType4.html

Günstige Preise, saubere (zwar nicht hochmoderne) Zimmer, 24 Std. offen (was in Frankreich leider nicht immer so ist - in Dijon mussten wir spätestens um 23 Uhr wieder im Zimmer sein, um nicht draußen übernachten zu müssen... *grrr*), ganz zentral gelegen.

Shopping-Möglichkeiten gibt's mehr als genug. Die Geschäfte sind sehr verteilt in der Innenstadt, also kann's passieren, daß man durch eine kleine Gasse geht und sich plötzlich vor dem D&G-Shop befindet, also genau dort, wo man ihn gar nicht vermutet hätte. Am besten einfach losziehen und sich überraschen lassen. Es gibt zwar eine Fußgängerzone, aber die echten Highlights befinden sich in den Nebenstraßen...

Lyon muss man selbst erkunden. Mir persönlich hat's gut gefallen, die Leute sind nett, es gibt an jeder Straßenecke was neues zu entdecken, leider war ich nur 3 Tage dort auf der Rückfahrt von der Cote d'Azur nach Deutschland, aber ich werde dieses Jahr nochmal für ein verlängertes Wochenende dort sein.... juhuuuu!! Klasse! HINFAHREN!!

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Pro: tolle Altstadt, nicht zu viele Touristen, gute restaurants
Kontra: teilweise nicht ganz sauber


Wer auf der Route du Sol Richtung Mittelmeer braust, kommt unweigerlich durch Lyon. Doch von Lyon ist nur wenig zu sehen, zunächst ein langer Autotunnel und danach die Industriegebiete im Süden der Stadt. Jedoch: schon ein kurzer Halt mit einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt der Seiden- und Gourmetstadt lohnt sich.

die Stadt...

Lyon liegt an der Mündung der Saône in die Rhône, also im Rhônetal zwischen Central Massif und den Alpen. Besiedelt wurde die Stadt von Westen nach Osten, dies zeigt sich heute noch deutlich am Stadtbild. Am Westufer der Saône liegt die Altstadt mit ihren verwinkelten Gäßchen, auf der Halbinsel zwischen Saône und Rhône finden sich Häuser wie in Paris, und weiter nach Osten werden die Häuser immer moderner.

Lyon ist mit ca. 1,2 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt Frankreichs (das behauptet zwar auch Marseilles von sich, aber ich schließe mich einfach mal den Lyonesern an...:) ) und dennoch im Kern eigentlich eher klein. Ich muß dazu allerdings sagen, daß für mich als Berlinerin der Maßstab wohl etwas anders ist als für die meisten Leute. Aber - Lyon ist zu Fuß gut zu erkunden. Das Zentrum ist nicht allzu groß und selbst vom Stadtrand in einer halben bis Dreiviertelstunde zu erreichen.

Aufenthalt in Lyon

Wer in Lyon nur einen kurzen Zwischenstop machen möchte, sollte auf dem Parkplatz direkt hinter dem Autobahntunnel halten und von dort aus die Stadt erkunden. Zwei bis drei Stunden Spaziergang durch die Altstadt mit der gotischen Kathedrale St. Paul, auf der Halbinsel Oper, Rathaus, Place de Terreaux, Place Bellecour, der größte Platz Lyons und während der Fußball-WM 1998 Schauplatz von Live-Übertragungen. Es lohnt sich auch der Weg hoch auf den Berg Fourvière mit der weithin sichtbaren Basilika Notre Dame de Fourvière. Die Basilika wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und enthält Elemente verschiedener Stilrichtungen, die damals gefielen. Auffallend ist sicher die Unterteilung in Ober- und Unterkirche.
Direkt neben der strahlendweißen Basilika bietet sich ein traumhafter Ausblick auf die Stadt, bei guter Sicht kann man sogar die Alpen sehen.
Unweit der Basilika findet sich der "kleine Eiffelturm", der ebenfalls weithin sichtbar ist.

Wer sich die Häuser in der Altstadt genauer ansieht und sich auch einmal in einen Hinterhof hineinwagt, wird bald eine Lyoneser Besonderheit feststellen: Außentreppenhäuser. Häufig ein Turm mit einer Wendeltreppe, oft sind "Hausflure" an der Außenwand. Viele Häuser sind auch über Hinterhöfe und enge Durchgänge miteinander verbunden, sodaß man quasi durch die Häuser durch Abkürzungen machen kann. Zu besonderer Berühmtheit hat es der "Rosa Turm" gebracht, der so oft von Touristen besucht wurde, daß dort heute Absperrgitter angebracht sind.
Ebenfalls auffällig sind viele Hauswandmalereien, insbesondere recht weit südlich am westlichen Saône-Ufer eine Sammlung Lyoneser Berühmtheiten. Dort findet sich zB auch der kleine Prinz mit seinem Autor St. Excupéry!

Wer etwas mehr Zeit hat, kann sich die Halle Tony Garnier anschauen: 1912 erbaut, ist sie bis heute die größte Halle ohne Pfeiler (17.000 m²). Man kann sich auch eines der Museen anschauen oder in einem der Feinschmecker-Lokale gut essen gehen. Nicht weit von Lyon hat Meisterkoch Paul Bocuse sein Restaurant. Angeblich soll man dort aber ein Jahr vorher einen Tisch bestellen müssen (das habe ich aber nicht ausprobiert). Weiter lohnt sich eine U-Bahnfahrt, denn einige Linien fahren führerlos und haben vorne und hinten ein großes Fenster, so daß sich der Passagier als Lokführer fühlen darf! Auch auf den Park Tête d'Or sind die Lyoneser stolz, gerade im Frühjahr (Ende Februar, Anfang März) ist er mit seinen vielen Frühlingsblumen sehr hübsch.
Die touristisch interessantesten Höhepunkte Lyons dürften innerhalb von zwei Tagen erforscht sein.

Für einen längeren Aufenthalt ist Lyon als Ausgangspunkt für Touren in die Umgebung nicht ungeeignet. Nach Osten ist es nicht weit bis in die Alpen (im Winter sind Tagesausflüge zum Skifahren unproblematisch), im Westen lockt das Central Massif.

Museen

Lyon hat nur eine Handvoll Museen, was eigentlich ein Witz ist für eine so große Stadt. Aber in Frankreich wird eben soviel wie möglich in Paris konzentriert. In Lyon verbleiben daher vor allem lokale Museen wie zB ein Museum zur gallo-römischen Geschichte mit Fundstücken aus Lyon - unmittelbar neben dem Lyoneser Amphitheater gelegen. Das kann man nicht einfach nach Paris verlegen. In diesem Amphitheater finden im Sommer Konzerte statt - empfehlenswert auch wegen der phantastischen Aussicht, die man nebenbei hat.

Eine Ausnahme zu den lokalen Museen ist sicherlich das Musée des Beaux Arts, es zeigt gelegentlich gute Sonderausstellungen, 1998 etwa eine zu Henri Matisse.

Für Kinofans und die, die etwas mehr Zeit haben, ist das Filmmuseum eine Empfehlung wert. Es befindet sich auf dem Gelände der ersten Filmstudios der Welt. Die Erfinder des Films, die Gebrüder Lumière, waren Lyoneser und ließen ihre zweite öffentliche Filmvorführung in Lyon stattfinden (die erste war natürlich in Paris). Zu sehen ist nicht nur das Vorführgerät, das die beiden damals benutzt haben, sondern auch etliche ihrer frühen Filme.

Außerdem sind das Musée de Resistance, das über Widerstand im zweiten Weltkrieg ausstellt, und das Medizinmuseum über die Geschichte der Medizin eine Erwähnung wert.

Lyoneser und ihre Feste

Die Lyoneser gelten in Frankreich als eher kühl und verschlossen, etwas unfreundlich sogar, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Feiern tun sie jedoch gerne. Unvergessen ist der Tag, an dem der neue Beaujolais Primeur weltweit in die Läden kommt (der dritte Donnerstag im November). Von Lyon aus werden billige Fahrten in die Weingüter der Umgebung angeboten, Höhepunkt ist die öffentliche Weinprobe auf einem zentralen Platz in Lyon um punkt Mitternacht. Gratis natürlich!

Zu Mariä Empfängnis am 8. Dezember ist die ganze Stadt in farbenfrohe Lichterspektakel eingetaucht. Maria soll im 16. Jahrhundert höchstpersönlich in Lyon erschienen sein und der Pest ein Ende bereitet haben. Heute erinnert man sich daran mit einem großen Lichterfest. In beinahe jedem Fenster stehen bunte Kerzen.

Zudem dürfen sich Lichtkünstler an verschiedenen Orten der Stadt austoben. Wer will, kann ein Papierboot mit Teelicht auf der Rhone auf die Reise schicken. An diesem Abend ist die Aussicht vom Fourvière besonders beeindruckend

Klima

In Lyon ist es bedingt durch die geographische Lage zwischen zwei Gebirgen häufig windig: entweder heißer Südwind oder kalter Nordwind. Generell kann man sagen, daß hier das Mittelmeerklima beginnt. Im Winter gibt es nur selten Minusgrade (ich habe einmal Schnee[-matsch] erlebt, der abends schon wieder weg war). Der Frühling beginnt Ende Februar mit Temperaturen bis 20°C. Spätestens ab Mai ist es dann sommerlich warm bis heiß.

Kneipen

In Lyon gibt es vorwiegend irische und englische Pubs. Unbedingte Empfehlung ist die rue St. Cathérine nahe des Place de Terreaux, in der ein Pub neben dem anderen ist. Eine kleine Perle ist hier der Perroqué bourré, eine sehr kleine Bar im Outfit eines alten Großseglers, wo ein Gläschen Rum nicht verpaßt werden sollte. Dieser wird hier mit verschiedenen Früchten verfeinert, so daß eine Art Rumtopf entsteht, der aber ohne Früchte getrunken wird.
Nur zwei Ecken weiter, in der rue Désirée, ist das Ayers Rock, unschwer zu erkennen eine australische Kneipe und meine ganz persönliche Empfehlung.

Fazit

Ich könnte noch mehr schreiben zu Lyon und seinen Besonderheiten, denn ich habe 10 Monate dort gelebt. Doch das würde hier wohl den Rahmen sprengen!

Jedenfalls: Lyon ist wirklich mehr als nur eine Stadt auf dem Weg nach Süden!