Manosque
 
 
 
Paris
Burgund
Tal der Loire
Alpen
Wandern
Bücher Fotos
Hotel
Ferienhaus
Mietwagen
Flüge
Pauschalreisen
Reisepartner
 
 
 

 

Sehenswertes in Manosque

 

 

 

 

 

Kirche St Sauveur

Geschichtliches
Aus der Zeit vor dem Jahre 900 ist von Manosque und seinen Kirchen nur wenig bekannt. Um diese Zeit wurde die Gegend von den Sarazenen verwüstet und die Stadt praktisch dem Erdboden gleichgemacht.

Auch St Sauveur wurde zerstört ; sie wurde zwischen dem 12. und 16. Jh. wiedererrichtet. Die Weihe fand im Jahre 1370 statt.

Ursprünglich bestand die Kirche aus einem einzigen Schiff mit drei Gewölben, einem recht grossen Querschiff und drei fünfeckigen Apsiden.

Als erstes wurde das Seitenschiff « der heiligen Jungfrau » (Nordseite) angefügt und um 1600 vollendet. Das andere, « des heiligen Geistes », wurde 1625 fertiggestellt.

Seit 1975 steht die Kirche unter Denkmalsschutz.

Architektur
Wie die meisten romanischen Kirchen ist auch St. Sauveur relativ niedrig. Sie ist von einem Gewölbe überdacht, das kein Tonnengewölbe ist, wie in den meisten romanischen Kirchen, sondern ein Kreuzgratgewölbe, auf unbestimmte Weise verlängert, wie es für den provencalisch-romanischen Stil karakteristisch ist, und das gewissermassen den gotischen Stil einleitet.

Jedes Gewölbe wird durch Kreuzgratbogen getragen, die durch Rippen verstärkt sind. Das Ganze ruht auf massiven Pfeilern, die das Hauptschiff von den Seitenschiffen trennen.

Am Rande, senkrecht über den Pfeilern, ist jedes Gewölbe durch gebrochene Doppelbogen verstärkt. Das Kreuzgratgewölbe wird durch zwei sich schneidende Bogen gebildet. Die Schubkraft wird durch die vier Auflagepunkte der Grate aufgenommen.

Dieses Kreuzgratgewölbe des Hauptschiffs von St. Sauveur ist eine Seltenheit. In der römischen Baukunst wurde das Kreuzgratgewölbe praktisch nie zum Überdachen des Hauptschiffes verwendet, sondern blieb im allgemeinen auf die Seitenschiffe beschränkt.

Besichtigung

Die Kuppel
Über der Kreuzung des Hauptschiffes und der Querschiffe erhebt sich eine sehr schöne achteckige, mit Graten versehene Kuppel, die nähere Beachtung verdient.

Um von der quadratischen Grundfläche des Gewölbes auf die Kreisfläche der Kuppel überzugehen, haben die romanischen Baumeister ein spezielles Konstruktionsverfahren verwendet: die Trichternische. Dies sind kleine, konische, muschelförmige Gewölbe.

Sie befinden sich an jeder Ecke der zu überdachenden Quadratfläche und, durch die kleine Mauer, die sie tragen, verwandeln sie das Quadrat in ein Achteck. Auf dieses Achteck wird der die Kuppel tragende Kreis gesetzt, der jedoch kein vollkommener Kreis ist.

Hier gibt es jedoch keinen Übergang vom Achteck zum Kreis, die Kuppel ist achteckig. Es gibt mehrere Arten von Trichternischen, in St. Sauveur sind es sogenannte « cul du four »-Nischen, d.h. Halbkuppelnischen. Sie haben die Form von Viertelkreisen und durchdringen halb die Mauer.

Die Apsiden
Die grosse Apsis ist besonders schön geworden. Sie hat die Form einer Halbkuppel (cul du four). Ursprünglich befand sich in jedem Feld zwischen den Graten eine Öffnung. Der Chor erhielt daher erheblich mehr Tageslicht. Die Spuren zweier solcher Öffnungen sind noch zu erkennen.

Die Apside der Seitenschiffe sind von der gleichen Art, wenngleich auch etwas bescheidener. Nördlich des Querschiffes befindet sich ein barocker Holzaltar aus dem 17. Jh., über dem ein Bildnis des Heiligen Pankratius, Schutzheiliger von Manosque, zu sehen ist.

Südlich des Querschiffes wird durch ein großartiges, schmiedeeisernes Gitter eine Öffnung geschlossen, die früher zur großen Kapelle der Blauen Büßer führte.

In der Apsis des südlichen Seitenschiffes : ein Tabernakel. Die Tür aus vergoldetem Kupfer, 19. Jh., stammt vom früheren Hauptaltar der Kirche, der während ihrer Restaurierung 1965 ausgebaut wurde. Sein Gegenstück im nördlichen Seitenschiff : eine Heilige mit Kind aus Holz, vergoldet, aus dem 17. Jahrhundert.

Die Gemälde
Im linken Seitenschiff (Blickrichtung Chor), sind nacheinander folgende Bilder zu sehen : über den Taufbecken, die Taufe Jesu ; eine sehr ausdruckvolle Kreuzabnahme ; die Anbetung des Heiligen Herzens ; in der kleinen Kapelle des Heiligen Pankratius (links vom Hauptaltar) der heilige Pankratius, Schutzheiliger von Manosque, von einem Kind angerufen ; über dieser Kapelle eine sehr schöne Darstellung der Himmelfahrt.

Im rechten Seitenschiff : zwei Gemälde : Maria Magdalena sowie Jesus bei der Schlüsselübergabe an den heiligen Petrus.

Alle diese-Bilder sind vor kurzem restauriert worden. Die Datierung ist noch nicht erfolgt, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass keines von ihnen aus der Zeit vor dem 17. Jahrhundert stammt.

Die Kirchenfenster
Sie stammen alle aus dem 19. Jahrhundert, ausgenommen einige zeitgenössische Fenster, in den während der Restaurierung 1965 wiederhergestellten Öffnungen. Die Fenster des-, Hauptschiffes stellen die Heiligen dar und längs der Seitenschiffe sind Szenen aus der, Leben Jesu zu sehen.

Das große Kirchenfenster im Querschiff zeigt Jesus als Retter, und in dem die Kuppel abschließenden Fenster ist Gott der Vater dargestellt. Die Rosette über dem südlichen Gitter ist eine Darstellung der Verklärung.

Beim Zurückgehen nach Westen kann man die Orgel und die Empore bewundern.

Die Orgel von St Sauveur
Die Orgel von St Sauveur wurd 1625 von den Brüdern Meyssonniers, Orgelbauer aus Avignon, gebaut, ebenso wie das Orgelgehäuse und sie wurde auf der Chorseite installiert.

Piantanida, ein berühmter lombardischer Orgelbauer, restaurierte sie 1826. Die Orgel wurde auf die Empore, im Stil Restauration, versetzt und im Jahre 1970 klassifiziert. 1977 wurde sie zum letzten Mal restauriert.

Beidseitig der Empore...
Links der Empore : Jesus am Kreuz, aus dem Jahre 1855, eine sehr ausdrucksvolle und ergreifende Darstellung. Dies ist, wie der Tabernakel, ein Ort der inneren Einkehr und der Stille.

Rechts der Empore, die sehr schönen Taufbecken, aus Marmor gehauen und von einer Rosette überragt, die den heiligen Geist darstellt.

Beim hinausgehen
Verweilen Sie einen Augenblick unter der Tribüne, um die Mädchenfiguren die die Empore tragen zu bewundern. Sie sind aus Holz und verdienen besondere Beachtung. Die Kirchenfassade ist sehr schlicht.

Das Portal besitzt ein Giebelfeld, jedoch ohne Skulpturen oder Verzierungen. Es wird durch fünf kleine Säulen eingerahmt, die paarweise symmetrisch sind und durch Laubwerkkapitelle geschmückt sind, auf denen die Laibungsbogen ruhen, welche nicht verziert sind.

Die letzten dieser Bögen stützen sich auf Engeln ab, die nicht sehr gut erhalten sind. Auf dem Glockenturm befindet sich ein sehr schöner, schmiedeeiserner Campanile, der zu den schönsten der Provence gehört.