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Pilgern in Frankreich

 

 

 

 

 Lisieux

 

In die Kapelle des Karmels in Lisieux wurden am 26. März 1923, einen Monat vor der Seligsprechung, die Reliquien der als Therese Martin am 2. Januar 1873 in Alencon geborenen und am 30. 9. 1897 verstorbenen Karmelitin Theresia vom Kinde Jesu und vom heiligsten Antlitz in einer Prozession von 50.000 Pilgern vom Klosterfriedhof überführt.

Als 1910 eine Rekognoszierung des Leichnams stattfand, entdeckte man von Stoffetzen bedeckte Knochenreste.

Der neue Sarg wurde bis zur Translation in einem gemauerten Gewölbe geborgen. Heute zieren ein Steinkreuz den ersten und die Statue der Heiligen den zweiten Begräbnisplatz.

In dem gläsernen Teil des Reliquienschreins ist ein Abbild zu sehen, die Reliquien befinden sich teilweise im Marmorsockel, größtenteils in einem unter dem Kenotaph befindlichen vergoldeten Schrein.

Die im Schrein sichtbaren Rosen wurden von Kardinallegat Vico am Abend des großen Triduums niedergelegt, als Lisieux die Heiligsprechung am 17. Mai 1925 feierte.

Die Wallfahrtslegende berichtet von einer Heilung der kleinen Theresia durch das Lächeln, das von der Marienstatue ausging.

Theresia, die mit vier Jahren ihre Mutter verloren hatte, zeigte als Kind ungewöhnlichen religiösen Ernst und durchstand auch eine skrupelantische Phase.

Sie trat am 9. April 1888 in den Karmel von Lisieux ein, legte dort am 8. September 1890 die Ordensgelübde ab und war einige Jahre trotz ihrer Jugend als Novizenmeisterin tätig.

Sie wird als lebhafte, sehr empfindsame und mitfühlende Ordensfrau geschildert, die sich in ihrem Leben ganz auf das Wirken der Gnade Gottes verlassen hat. Sie opferte ihre inneren Leiden zur Rettung der Seelen auf.

 

Als bleibendes Verdienst suchte sie einen sogenannten »kleinen Weg zur Vollkommenheit« in einer ganz gewöhnlichen, für jeden nachvollziehbaren Askese und dokumentierte z.B. im Bild eines Fahrstuhls die Allmacht der Gnade Gottes, die auch dem Schwächsten zuteil werden kann.

Auf Anweisung ihrer Oberin verfaßte sie während ihrer Todeskrankheit eine Art geistliche Autobiographie, »Histoire d'une Ame« betitelt. Der poetische Hauch von unverstellter Gottesverbundenheit, von beseelender Kraft und anmutiger, jugendlicher Frische kennzeichnet diese wie alle Schriften der kleinen Theresia.

Die ersten Wallfahrer fanden sich bereits vor 1910 am Grab der kleinen Theresia, wie sie volkstümlich genannt wurde, ein.

Von einem ersten Wunder wird am 26 Mai 1908 berichtet. Gegen den Widerstand des Ortsklerus wurde 1929 die pompöse Wallfahrtsbasilika, ein kreuzförmiger Bau mit hoch aufragender Vierungskuppel und frei stehendem Kampanile, von Pierre Gaudin begonnen und am 11. 7.1937 von Kardinal Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII. (reg. 1939-1958) am Ende des 11. Eucharistischen Kongresses konsekriert.

An den Hauptwallfahrtstagen werden die Reliquien vom Karmel in einer Prozession in die Wallfahrtskirche getragen. Der Wallfahrtsstrom zur kleinen Theresia ist bis heute nicht abgeebbt.