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 Lourdes

Lourdes zählt zu den neuzeitlichen Erscheinungsstätten der Gottesmutter, welche die regionalen, nationalen und kontinentalen Grenzen einer Wallfahrt gesprengt haben, wie Compostela, Rom oder Jerusalem im Mittelalter.

Der Müllerstochter Bernadette Soubirous (1844-1879) erschien nach ihren eigenen Aussagen am 11. Februar 1858 in der wüst gelegenen Grotte von Massabielle eine vornehme Dame im weißen Kleid mit blauem Mantel und langem Schleier.

Auf den bloßen Füßen seien zwei Rosen erkennbar gewesen. Schon Stephan Beissel SJ erinnerte 1913 daran, dass in dieser Beschreibung wesentliche Züge der um 1395 in Mailand hochverehrten »Madonna cum Cohazono« wieder aufgelebt sind. Dabei handelt es sich um eine Variante des Bildnisses Mariens als Tempeljungfrau, einer sogenannten Ährenkleid - Maria.

15 Tage hintereinander suchte das Mädchen die Grotte auf Geheiß der Erscheinung hin auf, begleitet von immer mehr neugierigen Menschen. Am 23. Februar erhielt es die Aufforderung, an der Stelle eine Kapelle zu errichten und in Prozessionen aufzusuchen.

Am 25. Februar wurde sie in einer Erscheinung auf die Quelle hingewiesen, zunächst ein Rinnsal, das vom folgenden Tag an kräftig sprudelte. Insgesamt erfuhr Bernadette 18 Erscheinungen. Eine der eindrucksvollsten Ekstasen erlebte die Seherin am 7. April, als sie mehrere Stunden in Verzückung geraten war und eine brennende Kerze unter ihrer Hand keine Brandwunden hinterlassen hatte.

Die kirchliche Untersuchung führte zunächst eine von Bischof Laurence von Tarbes am 28. Juli 1858 eingesetzte Kommission durch, die die Erscheinungen am 18. Januar 1862 für wahr hielt und der bereits eingesetzten, anfangs von den weltlichen Behörden behinderten Wallfahrt die kirchliche Genehmigung erteilte.

Nach Angaben von Bernadette schuf Bildhauer Joseph Hugues Fabisch (1812-1886) eine am 4. April 1864 aufgestellte Statue. 1876 fand die Gesamtweihe der großen Wallfahrtskirche statt. Sie besteht aus einer als Krypta bezeichneten Unterkirche und einer Oberkirche mit dem Patrozinium »Notre­Dame-du-Rosaire«.

Davor bietet ein Rondell und die Esplanade genügend Raum für die Prozessionen. Die 1891 für die Diözese Tarbes genehmigte Feier des Erscheinungsfestes von Lourdes dehnte Pius X. (reg. 1903-1914) 1907 auf die gesamte Kirche aus. Pius XI. (reg. 1922-1939) erkannte die Wahrheit der Erscheinung an und sprach die bescheiden gebliebene Bernadette, die 1866 in das Kloster Nevers eingetreten war, selig. 1933 folgte ihre Heiligsprechung.

Zur Popularität dieses Wallfahrtsortes hat auch die schlichte Klarheit der Botschaft beigetragen, die sich auf die Kernaussagen »Beten Sie zu Gott für die Bekehrung der Sünder« und »Ich bin die Unbefleckte Empfängnis« (25. März) beschränkt.

Durch das Wasser aus der Lourdesquelle sind zahlreiche Heilungen erfolgt; sie wurden von einer medizinischen Kommission geprüft und einige davon als natürlich nicht erklärbar ausgewiesen.

Wichtiger und jeden Besucher, selbst einen so kritischen Agnostiker wie Emile Zola ergreifend, sind der von diesem Ort ausgehende Trost für die Kranken, die zu Hunderttausenden nach Lourdes kommen, und die hier gemeinsam erfahrene Stärkung der Gläubigkeit der Glaubenden.

Lourdes