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Pilgern in Frankreich

 

 

 

 

  Taize

 

In Taizé gibt es eine Woche Urlaub - mal ohne Handy, Fernseher und weiteren Luxus. Etwas abgeschieden liegt Taizé im Südburgund, nördlich von Lyon in Frankreich. Jährlich pilgern tausende von Jugendlichen aus 80 verschiedenen Ländern zu diesem Ort.

Die Communaute von Taize verdankt ihre Gründung alleine der Vorstellungskraft und der Beharrlichkeit ihres Gründers Roger Schutz.

Geboren am 12. Mai 1915 als Sohn eines reformierten Pastors wurde ihm nach dem Studium der Theologie in Lausanne 1939 die Leitung der dortigen Evangelischen Studentenschaft angetragen.

In einer Arbeitsgemeinschaft über den Heidelberger Katechismus beschlossen 20 Studenten, »sich gegenseitig in ihrem spirituellen Leben anzuspornen und zu unterstützen«.

Sie wollten eine große, d.h. offene Gemeinschaft werden. Sie versammelten sich alle zwei Monate zu einem Kolloquium und zu ausgedehnten Retraiten, d.h. Meditationen, Gewissenserforschungen und Abklärungen unter Beistand eines Mitchristen.

1940 beschloss man, für die Versammlungen ein eigenes Haus zu erwerben. Schutz wurde in Taize, einem durch die Landflucht seiner Bewohner zum Aussterben verurteilten Ort mit einem kleinen Schlösschen, fündig.

Er lebte alleine, die Gemeinschaft traf sich periodisch; außerdem gewährte er Verfolgten, die über die Demarkationslinie in den unbesetzten Teil Frankreichs gelangt waren, Unterschlupf.

Im gleichen Jahr trafen Schutz und Abbe Paul Couturier erstmals zusammen, was für die ökumenische Ausrichtung von Bedeutung werden sollte.

Doch erst nach dem Ende der deutschen Besetzung Frankreichs konnten sich die ersten Brüder 1945 ständig in Taize niederlassen.

Als Kapelle richtete man zunächst einen Raum im Schloss ein, bis Bischof Lebrun von Autun 1948 (bis 1961) der Communaute ein Simultanrecht an der katholischen Dorfkirche einräumte.

Die Communaute gewann zunehmend an Eigenleben und Festigkeit.

Als Gründungsdatum von Taize wird gewöhnlich das Jahr 1949 angegeben, als die Lebensform des Zölibates und der Gütergemeinschaft sowie die Anerkennung einer leitenden Autorität zu unumgänglichen Grundprinzipien der Gemeinschaft erhoben worden waren und die Verpflichtung von sieben Brüdern in einer Profeß zu Ostern 1949 besiegelt worden war.

Roger Schutz wurde nie durch eine Abstimmung zum Prior der Gemeinschaft eingesetzt. Erst nach zehn Jahren gemeinsamen Lebens verfasste der Prior auf Bitten der Brüder 1952/53 die Regel von Taize.

Zunehmend wurde von den protestantischen Brüdern die ökumenische Aufgabe angegangen.

Ein erstes präkonziliares »Gespräch von Taize« führte zu großer Verwirrung unter den französischen Protestanten, erst recht, als Papst Johannes XXIII. (reg. 1958-1963) am 23. Oktober 1960 den Prior und einen Mitbruder in Privataudienz empfangen hatte.

Bei der Einweihung der Versöhnungskirche am 6. August 1962 war bereits unter großer öffentlicher Anteilnahme die damalige Creme der Ökumene in Taize anwesend.

Das Streben nach Einheit steht seitdem unter den Prämissen Geduld, Gebet, Absichtslosigkeit, Vergebung, Solidarität mit der eigenen Kirche und Dialog.

Seit 1969 können auch Katholiken in die Gemeinschaft aufgenommen werden. In kleinen Gruppen ausgesandt, teilen die Brüder die Lebensbedingungen der armen, ob in New York, in Banglasesh oder Südkorea und in Senegal.

Junge Menschen bilden heute den größten Teil der 200.000 jährlichen Besucher in Taize, junge Christen verschiedener Konfessionen und Nationalitäten.

Ein viele Impulse gebendes Konzil der Jugend wurde 1970 durchgeführt, das 1979 in einen Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde überging. Eng damit verbunden sind europäische Jugendtreffen in verschiedenen europäischen Großstädten, so 1995 in Breslau und 1996 in Stuttgart.

 

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