Pilgerstätten in Frankreich
 
 
 
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Pilgern in Frankreich

 

 

 

 

  Toulouse

 

In der Ebene der Garonne liegt Toulouse, eine der ältesten Städte Frankreichs.

Hier lebte im 3. Jahrhundert der Heilige Semin, der als Missionar durch das Languedoc reiste und dann zum ersten Bischof von Toulouse wurden.

Nach seinem Tode als Märtyrer - er wurde von einem Stier zu Tode geschleift - errichtete man über seinem Grab eine Kirche, die von Karl dem Großen reich mit Kostbarkeiten ausgestattet wurde.

Noch heute besitzt Saint-Sernin in Toulouse den größten Reliquienschatz Frankreichs. Darüber hinaus ist sie die größte erhaltene romanische Kirche Frankreichs.

Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde 1060 begonnen, 1096 wurde der Chor geweiht und 1119 standen die Seitenschiffe.

Etwa in der Mitte des 12. Jahrhundert dürfte der Bau vollendet gewesen sein, jedoch ohne Fassade, die nie ausgeführt wurde.

Die fünfschiffige Kirche mit ihrem dreischiffigen Querhaus, dem großen Chor mit Umgang und den fünf ausstrahlenden Kapellen gehört zu der Gruppe von Pilgerkirchen, die untereinander große Ähnlichkeit auf Weisen. Auch sie lag auf dem Weg nach Santiago und auch hier wurde der Heilige Jakobus verehrt.

Sehr zum Erstaunen und zur Beunruhigung der Pilger wurden auch in Toulouse angeblich Gebeine des Heiligen gezeigt, obwohl sich sein Grab in Santiago befand.

Das Südportal, die «Porte Miege-Ville» war um 1119 fertig gestellt, zusammen mit den Seitenschiffen. Hier ist Jakobus dargestellt, zwischen zwei Zypressen, in der einen Hand das Buch des Evangelisten haltend, die andere zum Segen erhoben.

Eine ähnliche Figur findet sich in Santiago an dem Portico de las Platerias, so daß der Gedanke nahe liegt, diese habe als Vorbild gedient. Stilistische Unterschiede sprechen jedoch dagegen, obwohl zwischen den Künstlern entlang der Pilgerstaße reger Austausch bestanden hat.

Das gestufte Portal mit der Himmelfahrt Christi im Tympanon und den zwölf Aposteln als Hochrelief der Gewände entspricht ganz dem feingliedrigen, plastischen Stil der Pilgerkirchen.

Im Chorumgang befindet sich ein bemerkenswertes Marmorrelief, die «Majestas Domini» mit Evangelistensymbolen, das um das Jahr 1100 entstanden ist.

Es ist eines von sieben Reliefs des Bildhauers Bernard Gilduin. Zu Gilduins früheren Arbeiten zählen auch der Altar und die Kapitelle mit ihrem monumentalen und dekorativen Stil.

Die Stadt Toulouse war seit dem 5. Jahrhundert bereits ein künstlerisches Zentrum von weitreichender Bedeutung.

Saint-Sernin ist ein großartiger Meilenstein an der alten Pilgerstraße und eine der eindrucksvollsten Wallfahrtskirchen Südwest-Europas.

Toulouse