Pilgern in Frankreich
Gavarnie
Von Lourdes wählten einige Pilger die Strecke über Gavarnie, da die Bewohner dieser Bergregion als sehr hilfsbereit galten. Das wie von riesigen, natürlichen Mauern gebildete Felsenrund von Gavarnie wurde von der UNESCO gleich zweifach erwählt, als Natur- und Kulturgut.
Diese wildromantische Berglandschaft im grenzüberschreitenden Pyrenäen-Nationalpark ist ein herausragendes Beispiel für eine völkerverbindende Gemeinschaft.
Seit Menschengedenken dient der Pass hinter dem Gebirgskessel wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen diesseits und jenseits der Grenze. Lange vor dem Entstehen der Nationalstaaten wurden die Viehherden über den Col de La Bernatoire getrieben.
Ohne die Nutzung der Weiden auf der Nordseite wäre die Schafzucht auf der südlichen Abhängen unmöglich gewesen.
Hochalpine Schicksalgemeinschaften gewährten sich gegenseitige Hilfe, bei Hungersnöten. Ein 600 Jahre alter Vertrag, der das grenzüberschreitende Gemeinwesen regelte, wird alljährlich im Sommer mit einem symbolisches Treffen der Bewohner gefeiert und in den alten Dialekten erneut bekräftigt.
Ein Grund warum sich viele Jakobswanderer für diesen Weg, umgeben von den Dreitausender Gipfeln der Pyrenäen, entschieden. Das alte Ortsbild von Gavarnie ist erhalten, die Priorei des Hospitalierordens wurde restauriert.
Alljährlich ist diese unvergleichliche Naturlandschaft während der Freilichtspiele vor der Kulisse des Felsenkessels Ziel vieler Theaterfans.
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