Malerische Route durch die Weinlagen
Die Stadt Tours ist Ausgangspunkt dieser Hauptroute eines Jakobsweges. Wie für die Gläubigen des Mittelalters üblich, begannen sie ihren mühsamen Weg stets an einer bedeutenden Kathedrale.
Kaum verwunderlich, dass Tours mit den Reliquien des Heiligen Martin namensgebend wurde. Die Strecke verlief in Aqitanien teilweise entlang der alten Römerstraße Trajan.
Auf diesem geschichtsträchtigen Jakobsweg war der Mönch Aimeiy nach Compostela gepilgert, worüber er später so trefflich zu berichten wußte. Er vermerkte in seinem Pilgerführer, schlimm werde es nach dem Halt in Bordeaux, wo sumpfige Landschaften, riesige Stechmücken und Räuber die Wanderer plagten.
Zuvor hatte der Mönch jedoch das Bordelais wegen des Fischreichtumes und des exzellenten Weines gerühmt, lediglich die Sprache der Menschen sei rauh.
Den heutigen Reisenden werden kaum die Mücken plagen, wurden doch die Sumpfgebiete trockengelegt und in fruchtbare Felder und Weingärten verwandelt. Der Wein ist nach wie vor exzellent zu nennen, doch wird längst nicht mehr überall das ebenso deftige wie reiche Gascognisch gesprochen.
Diese Variante der alten Kulturspruche Okzitanisch mußte wie fast überall im Südwesten Frankreichs dem französisch Platz machen.