Pino
 
 
 
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Allgemeines zu Pino

 

 

 

 

 

Pino
Alle sind sich darüber einig, daß Pino das hübscheste Dorf am Cap Corse ist, das heißt eigentlich Korsikas.

Zahlreiche Orte haben eine ähnliche Lage mit verstreut liegenden Häusern, runden oder eckigen Türmen, einer pisani-schen, von einem schlanken Glockenturm flankierten Kirche, ein paar Klöstern mit von Efeu überwucherten Mauern, das Ganze ohne jede Ordnung zwischen den Unebenheiten des Hangs hingelagert, im Angesicht des Meeres, das die Kaps wie Schiffsbuge zerschneiden.

Aber nur wenige liegen in einer so üppigen Vegetation eingenistet, in der sich die Olivenbäume unter die Feigenbäume mischen, die immergrünen Eichen unter die Orangenbäume, wo riesige Zypressen in so großer Zahl auf allen Höhen des Steilhangs ihre schwarzen Nadeln in die Luft strecken.

Von Macinaggio bis zur Landzunge von Alistro (35 km) führt die Straße, die das Cap Corse umfährt, über gleichmäßig mit einer mageren Macchia von graugrüner Färbung, die sich im Meer zu verlieren scheint, bedeckte Höhenzüge.

In einer scharfen Kurve taucht Pino auf

Das ist die Oase. Der Eindruck ist der gleiche, wenn man auf einer schwindelerregend abschüssigen Straße vom Paß von Sainte-Lucie von Luri kommend (N. 842) jäh dort hinabtaucht. Diese Frische und diese Fruchtbarkeit sind reichlichen Quellen, einer bevorzugten Lage und der mittleren Höhe zu verdanken, die es ermöglicht, ununterbrochen und bis in die Hundstage hinein von der Meeresfeuchtigkeit zu profitieren.

Die zahlreichen Familienmausoleen, die in den Gärten verstreut liegen, zeugen durch ihr monumentales Aussehen, ihre Kuppelarchitektur und, man ist versucht zu sagen, durch ihre Pracht von der Wohlhabenheit, die die Bewohner kannten, als es auf Korsika noch Korsen gab.

Diese liebliche Landschaft besitzt im übrigen nur geringe Ausdehnung. Nähert man sich der Punta Minervio (3 oder 4 km jenseits von Pino), nimmt die Landschaft einen Charakter äußerster Strenge an, die erst, wenn man in Sichtweite von Nonza gelangt, gemildert wird.

Die häufig senkrechten Felswände sind hier rot und ockerfarben, dort wiederum grün, jenes gallige Grün, das fürden Serpentin typisch ist; der Wind gräbt seltsame Höhlungen ins Gestein.

Die N. 198 bleibt als Küstenstraße 100 oder 200 Meter über dem Meer und bietet bei jeder Biegung herrliche Ausblicke.

Nach einem jähen Absinken bis zur kleinen Marine de Giottani, wo einige Bungalows stehen, steigt die Straße erneut durch eine grünere Zone in Richtung der Punta di Canelle an.

Hat man dieses Kap hinter sich, ändert die Landschaft erneut ihr Aussehen. Hier wurde auf dem Gebiet von Ca-nari eine Lagerstätte von Amiant (die bedeutendste Europas) von 1949 bis 1965 abgebaut. Der Berg sieht immer noch wie ausgeweidet aus.

Die ganze Landschaft ist von einer ununterbrochenen Schicht weißen Staubes bedeckt. Das Meer hat eine seltsam violette Färbung angenommen, da Millionen Tonnen mit Amiantstaub vermischten Sandes und Schutts fünfzehn Jahre lang nach der Trennung von den Amiant-fasern ins Meer geschüttet wurden.

Die Strömungen haben diese Anschwemmungen weiterbefördert, die nun die Marine d'Albo versperren und einen Strand von mehreren Dutzend Metern Breite bilden, der sich bis nach Nonza erstreckt, dort, wo früher die Wellen gegen die Felsen schlugen und gegen einen genuesischen Turm anstürmten, der nun keine Aufgabe mehr hat.

Die fünfundzwanzig Kilometer, die Pino von Nonza trennen, bilden den großartigsten Teil jenes herrlichen Ausflugs der »Kaprundfahrt«. Busse und Wagen aller Art folgen der N. 198.

Von Pino bis Canari verläuft mit dieser Küstenstraße noch eine zweite, höhere parallel, die nur wenige Touristen benutzen: die D. 35, die zu den auf 300 bis 400 m Höhe gelegenen Weilern, am Ursprung der Quellen in einer hübschen grünen Umgebung, führt.