d'Alembert

Jean Le Rond d'Alembert wurde am 16.11. 1717 in Paris geboren, und starb am 29.10. 1783 ebenfals in Paris.

Vier Jahrzehnte, bevor die "Große Französische Revolution" von 1789 sich anschickte, die Göttin der Vernunft auf den Thron zu erheben und Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit als Ideale auszurufen begann, waren diese Ideen bereits in den Salons der Philosophen und in ihren Werken vorgedacht worden.

Der "Discours preliminaire", den der durch wesentliche Beiträge zur Zahlentheorie, Infinitesimalrechnung und theoretischen Physik bedeutende Mathematiker Jean le Rond d'Alembert im Jahre 1751 dem Riesenwerk der "Encyclopedie Francaise" einleitend vorausschickte, atmete bereits jenen Geist des philosophisch-wissenschaftlichen Aufbruchs in eine neue Zeit, der nur gelten lassen wollte, was der Verstand zu ordnen und zu deuten vermochte.

Philosophie war nicht mehr grübelnde Deutung göttlichen Willens, sondern geordnete Zusammenfassung aller "vernünftigen" Wissenschaften, und so bildeten die 33 Folianten der Encyclopedie, die d'Alembert von 1751 bis 1780 gemeinsam mit Diderot und unter Mitarbeit aller führenden Geister des damaligen Frankreichs - darunter Voltaire und Rousseau - herausgab:, eine großartige Synthese des gesamten Wissens der Zeit.

Zu unabsehbarer Bedeutung aber kamen die Gedanken zur Staatslehre und zur Ethik, die in der Encyclopedie zum ersten Mal zum Ausdruck gebracht wurden.

Hier war geistig vorbereitet, was wenig später die Welt bewegen sollte: Die Vorstellung von der Demokratie als der vom Volk ausgehenden, für das Volk wirkenden; auf den Rechtsgrundsätzen einer Verfassung ruhenden Regierung, der Glaube an eine fortschreitende Verbesserung dieser Welt und wertvollstes Erbe, das die Nachwelt den Enzyklopedisten um d'Alembert verdankt­ die Formulierung der Menschenrechte und mit ihnen die Proklamierung der Freiheit der Persönlichkeit.