Auguste Lumiere
19.10.1862 - 10.4. 1954
Im Jahre 1883 gründete Auguste Lumiere mit seinem Bruder Louis in Lyon Frankreichs erste Fabrik zur Herstellung fotografischer Platten, Papiere und Chemikalien.
Beide galten als ausgezeichnete Chemiker, die erfolgreich bemüht waren, die fotochemischen Verfahren durch eigene Neuerungen zu verbessern.
Sie betätigten sich auch auf dem Gebiete der Farbenfotografie und schufen das "Lumiere-Verfahren".
Grundlage war die von Lumiere entwickelte "Autochrom-Platte", eine Dreifarbenrasterplatte, bei der zwischen der Glasplatte und der lichtempfindlichen Schicht ein Farbfilter [Punktraster] aus grün, orangerot und blau gefärbten Stärkekörnchen lag.
Über diesem Raster entstand beim Entwickeln ein Negativ, das durch die Umkehr- und Positiventwicklung das gewünschte Farbbild ergab.
Das Bild konnte nicht vervielfältigt und nur in der Durchsicht betrachtet werden; in einem modernen, in Deutschland geschaffenen Farbfilmverfahren ist die Methode Lumieres weitgehend verbessert worden.
1894 überraschten die Gebrüder Lumiere mit einem Film-Aufnahme- und Vorführgerät, bei dem die Bandbreite und Bildgröße den von Edison angegebenen Maßen entsprachen.
Das Gerät war viel kleiner als die Edisonsche Kamera, der Film wurde durch einen Greifer in völlig exakter Weise bewegt.
Die Filmkamera ermöglichte 16 bis 18 Bildwechsel in der Sekunde und war für die damalige Zeit eine hervorragende Leistung. Mängel waren jedoch das starke Bildflimmern und die Unmöglichkeit, schnelle Vorgänge fließend wiedergeben zu können.
Da die Filme mit der gleichen Bildwechselzahl aufgenommen wurden, mit der man sie vorführte, war diese Konstruktion trotz der Mängel ein Fortschritt, der viel Aufsehen erregte.
Die Weltpresse berichtete über diese "Pariser Sensation" und trug dazu bei, ihr den Weg in die Zukunft zu ebnen.
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