Françoise Sagan
 
 
 
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Françoise Sagan

 

 

 

 

 

Gleich ihr erster Roman, den sie mit nur 18 Jahren veröffentlichte, wurde ein Welterfolg.

Später folgten weitere Erfolgsbücher, aber auch zahlreiche Schlagzeilen über Verschwendungssucht, Alkohol- und Drogenexzesse.

2004 ist die französische Schriftstellerin Françoise Sagan im Alter von 69 Jahren gestorben.

Die Autorin von Welterfolgen wie "Bonjour Tristesse" und "Lieben Sie Brahms", die auch als Vertraute des verstorbenen Präsidenten François Mitterrand galt, war bereits seit einigen Monaten krank.

Mit dem in drei Wochen niedergeschriebenen Roman "Bonjour Tristesse" gab Sagan im Jahr 1953 ihr Debüt als Schriftstellerin.

Der schonungslose und als Sensation gefeierte Bericht über ein 17-jähriges Mädchen, das in den Sommerferien am Mittelmeer zwei Geliebte ihres Vaters austrickst, verstieß damals gegen alle Konventionen der französischen katholischen Gesellschaft und löste einen Skandal aus.

Ungeachtet dessen priesen Literaturkritiker Sagans Talent, die Unbeschwertheit und Kühnheit ihrer Jugend.

Schon wenig später machte der vielfach übersetzte und verfilmte Welterfolg die Autorin zu einer Kultfigur ihrer Generation. Finanziell unabhängig geworden, brach Sagan ihr Studium ab und ließ sich in Paris als freie Schriftstellerin nieder.

Ihren Geburtsnamen tauschte sie damals gegen ein Pseudonym nach der Princesse Boson de Sagan, die zum Bekanntenkreis von Marcel Proust gehörte.

"Stilistin der Einsamkeit"

In der literarischen Szene blieb Sagan seit den fünfziger Jahren mit Büchern präsent, die nach Ansicht der Fachkritik eine unvergleichliche Mischung aus trivialer Situation und existenzieller Wahrheit boten.

Vor allem über die Liebe schrieb sie viel und mit großem Erfolg, auch wenn die Kritik mitunter ihre Werke als "seichte" Bestseller rezensierte. Die Welterfolge "Un certain sourire" ("Ein gewisses Lächeln", 1956), "Dans un mois, dans un an" ("In einem Monat, in einem Jahr", 1957) und "Aimez-vous Brahms?" ("Lieben Sie Brahms?", 1959) wurden zudem in Hollywood erstklassig besetzt verfilmt.

Sagans Werk wuchs im Laufe der Jahre auf über 30 Bücher und Theaterstücke neben unzähligen journalistischen Arbeiten an. Der Prosa widmete sich die als "Stilistin der Einsamkeit" apostrophierte Autorin bevorzugt in den Nachtstunden. Auch Regie führte sie, unter anderem zusammen mit Claude Chabrol, mit dem sie im Jahr 1963 den Film "Landru" schuf.

Der souveräne Umgang mit dem Leben machte Sagan zu einer Art Society-Leitfigur. Die Schlagzeilen der Gazetten waren ihrer Spielleidenschaft und der Verschwendungssucht gewidmet, den Alkoholexzessen und rasenden Fahrten in schnellen Cabrios sowie dem Drogenkonsum.

Auch ihr freimütiges Bekenntnis, "gelegentlich" Kokain zu nehmen, ging durch die Presse. Wegen Drogenbesitzes und -transports wurde Sagan im März 1990 zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung und zu einer Geldstrafe verurteilt.

Im Jahr 1995 wurde sie wegen Genusses und Überlassung von Kokain an andere Personen zu einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

Eine weitere Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung musste die Autorin im Februar 2002 wegen Steuerhinterziehung hinnehmen. Einem Pariser Gericht zufolge hatte Sagan rund 830.000 Euro von einem Verbindungsmann des damals staatlichen Ölkonzerns Elf Aquitaine erhalten, um im Interesse des Unternehmens Einfluss auf Mitterrand zu nehmen. Sie hatte die Summe nicht in der Steuererklärung angegeben.

"Immer große Lebenslust"

"Ich habe immer eine große Lebenslust und habe immer Lust zu schreiben. Das Glück wollte es, dass mir beides gelungen ist", resümierte Sagan im Jahr 1998. Das Geld allerdings rann ihr wie Sand durch die Finger. "Bereits als sehr junges Mädchen hat sie sehr viel Geld verdient, hat aber ihr Leben lang noch mehr ausgegeben", sagte ein Vertrauter einmal.

Am politischen Alltag nahm die erfolgreiche Autorin mit "neugieriger Verve" teil, wie "Die Zeit" einmal schrieb. So protestierte die mit Jean-Paul Sartre in dessen letzten Lebensjahren befreundete Sagan gegen den Algerienkrieg, setzte sich für Charles de Gaulle ein, schrieb Aufsehen erregende Artikel über Fidel Castros Kuba und war ein gern gesehener Gast beim französischen Staatspräsidenten François Mitterrand. Im Jahr 1990 publizierte sie ein temperamentvolles Porträt von Michail Gorbatschow, den sie "den größten und einsamsten Helden des 20. Jahrhunderts" nannte.

Auf dem deutschsprachigen Buchmarkt erschienen in den neunziger Jahren die Sagan-Romane "Die seidene Fessel" (1990), "Die Landpartie" (1992) und "Und mitten ins Herz" (1994). Eher mit Zurückhaltung nahm die deutschsprachige Fachkritik die Veröffentlichung der Sagan-Memoiren "Mein Blick zurück" (deutsch im Jahr 2000) zur Kenntnis, die DER SPIEGEL "so freizügig wie verschwiegen" nannte.