Franz I. von Frankreich
12.9. 1494 - 31.I.1547
Ein Jahr nach der Schlacht von Pavia, die Franz I. in habsburgische Gefangenschaft geführt hatte, entließ Kaiser Karl V. seinen Gefangenen aus der ritterlichen Haft, nachdem sich die beiden Majestäten nochmals Friede und Vertragstreue geschworen hatten.
Als Franz I. die Grenze Frankreichs überschritten hatte, war der Schwur vergessen.
Der Krieg Frankreichs gegen das Reich ging weiter, er wurde unterstützt von den Mitgliedern der Liga zu Cognac, Papst Klemens VII. und König Heinrich VIII. von England.
Es war der Krieg eines von Habsburg würgend umarmten Landes, das den Ring sprengen und die Obermacht der Deutschen schwächen wollte.
Auch diesmal blieb Franz I. der Erfolg versagt.
Der eigentliche Gewinner des "Damenfriedens von Cambrai" von 1529 blieb Karl V.
Franz I. war ein Kriegskönig, der die Truppenparaden und den Schlachtenlärm liebte, er war in Prunk und Wohlleben erzogen, aber er tat alles, um Frankreich groß zu machen.
Ob er sich nach dem Tode Kaiser Maximilians 1519 um die Kaiserkrone bewarb, ob er bei Marignano die Schweizer schlug, ob er sich mit Papst und Venedig oder mit den Großtürken und den deutschen Protestanten verbündete, es ging ihm stets um den Glanz Frankreichs und um die Glorie seines souveränen Thrones.
In den Friedensjahren genoss der König inmitten seiner "Petite bande" - dem Sternenkranz von zwölf Schönheiten - das Leben.
Er förderte Kunst und Bildung, rief die großen Meister der italienischen Renaissance - Leonardo da Vinci, Cellini, Bellini, del Sarto und Ruggiero - ins Land, und erbaute den Louvre, die Schlösser Fontainebleau, Chambord, Boulogne und St. Germain.
Seine größeren Nachfolger, Heinrich IV., der Kanzler Richelieu und Ludwig XIV., schafften weiter an dem Werk, das er begann: Frankreichs " natürliche " Grenzen zu sichern.
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