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Friedrich Nietzsche

 

 

 

 

 

Geboren 15.10.1844, Röcken (bei Lützen)
Gestorben 25.08.1900, Weimar

“Ich bin kein Mensch, ich bin Dynamit!”, so sagte Friedrich Nietzsche über sich.

“Gott ist tot!”; “Ich lehre euch den Übermenschen!”, “Du gehst zu Frauen? Vergiß die Peitsche nicht!”, - wie kein anderer in der europäischen Tradition hat Nietzsche auf die Werte unseres Kulturkreises eingedroschen. Ein unbändiger Wunsch lebte in ihm, die abendländische Geistesgeschichte auf den Kopf zu stellen und der Welt seinen Willen aufzuzwingen. Doch einsam lebte er, von Krankheiten gequält, beständig auf der Flucht vor den Menschen, und in wahren Rauschzuständen schrieb er seine Werke nieder. Bis ihn an einem Januartage 1889 in Turin der Wahnsinn ereilte.

Friedrich Nietzsche diagnostizierte der abendländischen Welt den Verlust der allgemein gültigen Werte und damit ihren allmählichen Verfall. Zur Überwindung dieses Nihilismus entwarf er die Theorie vom Übermenschen - ein Begriff, den die Nationalsozialisten später zur Untermauerung ihrer Rassentheorie missbrauchten.

Friedrich Nietzsche zeigte schon als Kind große sprachliche wie musikalische Begabung. Er stammte aus einem pietistischen Pfarrerhaus und studierte zunächst Theologie, wandte sich dann aber der Altphilologie und schließlich - unter dem Eindruck der Arbeiten Arthur Schopenhauers - der Philosophie zu.

Peter Scholl-Latour in Frankreich Prägende Begegnungen
Noch vor Abschluss seines Studiums erhielt er 1869 eine Professur für klassische Philologie in Basel. Von prägendem Einfluss auf die Frühphase von Nietzsches Werk wurde seine Bekanntschaft mit Richard Wagner. Sie spiegelt sich im Besonderen wider in "Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik" (1872), einem Versuch, die griechische Tragödie im Sinne des Gegensatzes von apollinisch und dionysisch zu deuten. Nach zunehmender Entfremdung von dem dominanten exzentrischen Komponisten kam es 1878 zum Bruch mit Wagner. Aus Anbetung wurde unverhohlener Hass, dem er im "Fall Wagner" (1888) freien Lauf ließ.

Sein Leben lang war er gesundheitlich angeschlagen und litt unter zunehmender Einsamkeit. Nur einmal verliebte er sich wirklich: in die 21-jährige befreundete Dichterin Lou Salomé. Die negative Antwort auf seinen durch einen Freund vermittelten Heiratsantrag stürzte ihn in eine tiefe Krise.

Im Jahr 1879 gab er aus gesundheitlichen Gründen sein Lehramt auf. 1883-85 erschien seine dreiteilige Gedankendichtung "Also sprach Zarathustra" - einen Teil daraus vertonte Gustav Mahler in seiner dritten Sinfonie -, in der er seine Lehren vom Übermenschen und der ewigen Wiederkehr darstellte.

In Turin folgte 1889 Nietzsches endgültiger psychischer Zusammenbruch. Seine letzten elf Lebensjahre verbrachte er - gepflegt von Mutter und Schwester - infolge einer syphilitischen Gehirnlähmung in geistiger Umnachtung. Seine letzten polemischen Schriften sind bereits von seiner Krankheit geprägt und wurden erst posthum veröffentlicht.

Peter Scholl-Latour in Frankreich Nietzsche als Ideengeber
Wirkungsgeschichtlich relevant wurde Nietzsches Philosophie vor allem für die "konservative Revolution" und - häufig in tendenziöser Umdeutung - für den Nationalsozialismus.

Rückgriffe auf Nietzsches Ideen finden sich in der analytischen Philosophie und in der kritischen Theorie. Nietzsches Denken beeinflusste Schriftsteller und Künstler - vom George-Kreis über Thomas Mann und Ernst Jünger bis hin zu André Malraux und André Gide. Auch Psychologie und Anthropologie verdanken ihm entscheidende Anregungen.

Peter Scholl-Latour in Frankreich Eze